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Einsatz westlicher Waffen: Kiew fordert freie Hand für Angriffe auf Ziele in Russland

Gestern führte Russland einen groß angelegten Angriff auf Einrichtungen des militärisch-industriellen Komplexes in der Ukraine durch. Wladimir Selenskij hat wiederholt an den Westen appelliert, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe tief in russisches Territorium zu genehmigen.
Einsatz westlicher Waffen: Kiew fordert freie Hand für Angriffe auf Ziele in Russland© Carl Court/Getty Images

Am Montag hat das russische Militär massive Angriffe in der gesamten Ukraine durchgeführt. Zerstört oder stark beschädigt wurden unter anderem wichtige Objekte der Energieinfrastruktur. Wladimir Selenskij hat Russland vorgeworfen, dass auch dieser Angriff angeblich "wie die meisten früheren auf kritische zivile Infrastrukturen zielte". Das russische Verteidigungsministerium teilte seinerseits mit, dass die russischen Truppen nur "kritisch wichtige" Energieanlagen getroffen habe, die den Betrieb des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine sicherstellen.

Selenskij hat erneut an Washington und andere westliche Verbündete appelliert, dass sie das Verbot des Waffeneinsatzes für Ziele im Inneren Russlands aufheben sollten, berichtet die Zeitung Financial Times. "In der Ukraine kann es keine langfristigen Beschränkungen geben, wenn für Terroristen solche Beschränkungen nicht gelten. Die Verteidiger des Lebens können keine Waffenbeschränkungen haben. Die USA, Großbritannien, Frankreich und andere Partner haben die Macht, uns zu helfen. Lösungen sind gefragt", erklärte Selenskij am Montag auf Telegram.

Trotz des Angriffs der ukrainischen Truppen auf das Grenzgebiet Kursk rückten die russischen Streitkräfte in der Region Donezk vor, indem sie den Mangel an Personal und Waffen sowie Fehler des ukrainischen Militärs auf dem Schlachtfeld ausnutzten. Sie befänden sich nun nur noch zehn Kilometer vom wichtigen logistischen Stützpunkt Pokrowsk entfernt, so die Zeitung.

Um die Oberhand zu gewinnen, muss die Ukraine laut Selenskij tief hinter der Frontlinie angreifen, wo sie Moskaus militärische Fähigkeiten schwächen könne. Aber Kiew sei stark auf die westlichen Verbündeten angewiesen, wenn es um Waffen und Munition gehe, insbesondere um solche, die in der Lage sind, Ziele mit großer Reichweite zu treffen, berichtet Financial Times. Der Westen habe bisher gezögert, solche Waffen zu liefern oder Kiew zu erlauben, die von ihm gelieferten Waffen in Russland einzusetzen.

Die Ukraine habe der US-Regierung in den letzten Wochen Informationen über spezifische Ziele vorgelegt, die es mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen sowie britischen Storm-Shadow- und französischen SCALP-Raketen angreifen möchte, berichtet die Zeitung mit Bezugnahme auf einen namentlich nicht genannten hochrangigen ukrainischen Beamten. Zu den Zielen gehörten Flugplätze, Munitions- und Treibstofflager sowie Kommando- und Kontrollzentren.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA John Kirby erklärte am Montag den Journalisten in Washington, es habe "keine Änderungen" in der US-Politik in Bezug auf die Waffenbeschränkungen gegeben. "Das ist kein neuer Wunsch von Präsident Selenskij", betonte er. "Wir werden die Gespräche mit den Ukrainern weiterführen, aber wir werden sie geheim halten."

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