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Kiew legt Washington Liste für Angriffe vor – Kreml warnt USA vor Verlust der Staatlichkeit

Kiew wird den USA eine Liste mit Zielen in Russland vorlegen, um eine Aufhebung der US-Rüstungsbeschränkungen zu erreichen. Unterdessen warnt der Kreml, dass der Preis für Angriffe auf Russland der Verlust der Staatlichkeit der USA sein könnte.
Kiew legt Washington Liste für Angriffe vor – Kreml warnt USA vor Verlust der Staatlichkeit© Maxim Marusenko/NurPhoto

Kiew bereitet eine Liste mit potenziellen Zielen in Russland vor, die nach Ansicht von Selenskijs Umfeld von den ukrainischen Streitkräften angegriffen werden sollten. Das Dokument soll hochrangigen Beamten in den Sicherheitskreisen der USA präsentiert werden. Mit der Liste wolle die ukrainische Regierung einen letzten Versuch unternehmen, Washington davon zu überzeugen, die Beschränkungen für den Einsatz US-amerikanischer Waffen auf russischem Territorium aufzuheben, berichtet Politico unter Berufung auf drei Quellen, die mit den Vorhaben der ukrainischen Behörden vertraut sein wollen.

Bereits zuvor hatte Kiew den USA mehrere mögliche Ziele genannt, doch die neue Liste soll detaillierter sein, heißt es.

Quellen berichteten der Zeitung, dass der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow und Andrei Jermak, der Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten, diese Woche nach Washington reisen werden, um Verhandlungen zu führen und der US-Regierung die aktualisierte Liste vorzulegen.

Allerdings gehen die US-Behörden davon aus, dass eine Aufhebung der Beschränkungen keine strategische Bedeutung für den Verlauf des Konflikts haben wird, da Russland die wichtigsten Ziele einschließlich seiner Luftwaffe "unerreichbar gemacht hat", schreibt die Zeitung. Kiew habe jedoch mehrere Ziele identifiziert, die es für wichtig halte und die seiner Meinung nach von US-amerikanischen Raketen getroffen werden könnten, behaupteten die Gesprächspartner von Politico.

Zuvor hatte die US-Regierung bestätigt, dass die Gespräche mit der Ukraine über die Perspektiven einer Ausweitung der Angriffe auf russisches Territorium mit US-Waffen fortgesetzt würden. Die Gespräche würden jedoch nicht öffentlich gemacht.

Für den Kreml ist der Einsatz westlicher Waffen für Angriffe auf Russland ein Beweis für eine Beteiligung des Westens an dem Konflikt. Im Juni erklärte Wladimir Putin, Moskau könne seine Waffen in Regionen der Welt liefern, von wo aus Angriffe auf Ziele in Ländern geflogen werden könnten, die Kiew mit Waffen beliefern.

Michail Scheremet, ein Mitglied des russischen Komitees für Sicherheit und Korruptionsbekämpfung, sagte dazu der Nachrichtenagentur TASS:

"Der Ball liegt jetzt bei den USA, und ihr Spiel läuft eindeutig nicht gut, daher müssen sie sich der Realität stellen und alles sehr genau abwägen, bevor sie den Pass an die Ukraine weitergeben, die versucht, die USA und Europa in einen dritten und letzten Weltkrieg zu verwickeln."

Zudem äußerte Scheremet die Ansicht, dass die Vereinigten Staaten über ihre europäischen Verbündeten Marschflugkörper an die Ukraine liefern könnten, der politische Preis für Washington aber sehr hoch wäre.

"Es besteht kein Zweifel, dass die USA versuchen werden, ihre weitreichenden aggressiven Pläne zur Übergabe von Marschflugkörpern an das Kiewer Regime zu verwirklichen. Möglicherweise werden sie versuchen, dies durch die Hände des von ihnen versklavten Europas zu tun. Aber in jedem Fall wird der Preis für diese Entscheidung für sie zu hoch sein und zum Verlust ihrer eigenen Staatlichkeit führen."

Ferner wies der Abgeordnete darauf hin, dass die USA nicht nur viele willfährige Verbündete hätten, sondern auch eine Reihe entschlossener Gegner, die den "Mythos von der Sicherheit unter dem Sternenbanner" gern widerlegen würden.

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