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Russischer Tycoon: Westliche Sanktionen sind nach hinten losgegangen

Russlands Wirtschaft wächst, während die der EU leidet, so der in der Forbes-Liste geführte Milliardär Alischer Usmanow. Die seit 2014 und 2022 verhängten antirussischen Sanktionen haben vor allem den EU-Ländern geschadet, deren Führungspersonal von der selbstzerstörerischen Politik mehrheitlich nicht ablassen will.
Russischer Tycoon: Westliche Sanktionen sind nach hinten losgegangenQuelle: www.globallookpress.com © Markus Scholz/dpa

Die westlichen Sanktionen gegen Russland haben zu Ergebnissen geführt, die ihrem erklärten Ziel diametral entgegenstehen, so der Metallkonzern-Magnat Alischer Usmanow.

In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera vom Donnerstag argumentierte der russische Milliardär, dass die Sanktionen bisher den Ländern der Europäischen Union mehr geschadet hätten als Russland.

"Sie wollten der russischen Wirtschaft schaden und jetzt wächst sie. Sie wollten die Wirtschaftselite bestrafen, und die Russen haben das Geld nach Hause gebracht. Die russische Wirtschaft passt sich an die Sanktionen an, während die benachbarten Märkte leiden. Europa lehnt die russischen Energieressourcen ab und ist gezwungen, sie zu einem viel höheren Preis zu kaufen",

sagte er der Zeitung.

Russlands Wirtschaft wuchs im Jahr 2023 um 3,6 Prozent, trotz der Wirtschaftssanktionen, die von der EU, den USA und ihren Verbündeten seit Beginn der Sonderoperation in der Ukraine im Jahr 2022 verhängt wurden. Deutschland, das wirtschaftliche Kraftzentrum der EU, erlebte im vergangenen Jahr eine Rezession, während die anderen großen EU-Volkswirtschaften, Frankreich und Italien, lediglich ein Wachstum von weniger als einem Prozent verzeichneten.

Nach den Sanktionen und der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines im September 2022, die zu einem drastischen Rückgang der russischen Gaslieferungen in die EU führten, begann der Staatenblock, Flüssigerdgas (LNG) aus den USA zu kaufen. Nach Schätzungen des russischen Energieministeriums ist amerikanisches LNG 30 bis 40 Prozent teurer als russisches Pipelinegas.

Usmanow verurteilte auch die EU-Sanktionspolitik, die sich gegen Personen richtet, die der russischen Führung nahestehen.

Der Westen habe "einen kolossalen Fehler" begangen, indem er russische Geschäftsleute aus politischen Gründen verfolgte, denn "sie haben keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung", unterstrich der Milliardär.

Der in Usbekistan geborene Alischer Usmanow wurde kurz nach dem Beginn der Moskauer Militäroperation in der Ukraine zusammen mit mehreren anderen prominenten Geschäftsleuten auf die Sanktionslisten des Vereinigten Königreichs, der EU und der USA gesetzt.

Die Restriktionen haben russische Investitionen im Ausland unmöglich gemacht, beklagte der Milliardär und fügte hinzu, dass Geschäftsleute aus dem von den Sanktionen betroffenen Land nun hauptsächlich im Inland investieren.

Usmanow wurde 2017 mit dem Titel eines Kommandeurs des Verdienstordens der Italienischen Republik ausgezeichnet, weil er die Restaurierung des gewaltigen architektonischen Komplexes Trajansforum in Rom finanziert hat, das aus dem frühen zweiten Jahrhundert nach Christus stammt.

"Sanktionen sind ein Zeichen der Ohnmacht", sagte er und fügte hinzu, dass der Frieden in der Ukraine nur durch Kompromisse und Verhandlungen erreicht werden könne.

Usmanow hält Anteile am Eisenerz- und Stahlriesen "Metalloinvest" sowie am Telekommunikationsunternehmen "MegaFon". Sein Nettovermögen beläuft sich auf 13,8 Milliarden US-Dollar, womit er laut Forbes zu den hundert reichsten Menschen der Welt gehört.

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