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Japanischer Ex-Diplomat: Washington und London wollen Putin schwächen – und verursachen Weltchaos

Kazuhiko Togo leitete ehemals die Eurasien-Abteilung im japanischen Außenministerium. In einem jüngstens Interview erklärt er, dass Fehleinschätzungen der USA und Großbritanniens das globale Chaos, einschließlich des Ukraine-Konflikts, ausgelöst haben.
Japanischer Ex-Diplomat: Washington und London wollen Putin schwächen – und verursachen WeltchaosQuelle: Gettyimages.ru © Dukas/Universal Images Group

In einem Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußert sich Kazuhiko Togo, der frühere Leiter der Eurasien-Abteilung im japanischen Außenministerium, zu der aktuellen Lage in der Welt. Hierbei erklärt er, dass die Fehler der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens die Ursache für das aktuelle Chaos in der Welt seien, einschließlich des Konflikts in der Ukraine.

Togo war einer der Hauptakteure bei der Vorbereitung des Gipfeltreffens zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem japanischen Premierminister Yoshiro Mori im März 2001 im sibirischen Irkutsk. Außerdem hatte er den Japan-Besuch von Michail Gorbatschow, dem letzten Staatspräsidenten der Sowjetunion, im Jahr 1991 mitorganisiert.

Der frühere Diplomat wirft Washington und London vor, eine Einigung bei den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul im Jahr 2022 verhindert zu haben. Damals sei fast ein Ende des Krieges erzielt worden, betont Togo. Hierzu wird er mit den Worten zitiert:

"Doch die Abkommen wurden von den USA und Großbritannien zerstört. Für sie war es eine Niederlage, da es ihnen nicht gelungen ist, Putin zu schwächen. Die Denkweise der USA und Großbritanniens, der Angelsachsen, ist die Ursache des aktuellen Weltchaos, des Chaos des Ukraine-Konflikts."

Und weiter:

"Zwei Jahre dauert der Krieg, der nicht hätte stattfinden sollen. Dies ist auf das fehlgeleitete politische Ziel der USA und Großbritanniens zurückzuführen, Putin zu schwächen."

Togo vertritt die Ansicht, dass US-Präsident Joe Biden und der frühere britische Premierminister Boris Johnson für das Scheitern der Istanbuler Vereinbarungen verantwortlich seien. "Es ist ihre Schuld und ihre Verantwortung", stellt der Ex-Diplomat klar. Wenn man die bisherige Strategie des Westens verfolge, scheine es, als habe niemand eine Minute lang darüber nachgedacht, so Togo.

Mit Blick auf die Lage rund um die Ukraine stellt er fest, dass der Westen aktiv auf das Klischee setze, wonach Putin einen "unprovozierten Krieg" begonnen habe, "damit sofort klar ist, dass dies das Übel ist". Für Putin sei es aber ein provozierter Krieg gewesen, betont Togo. Der Ukraine-Konflikt sei auf die fehlende Bereitschaft des Westens zurückzuführen, Russlands Position zu Sicherheitsfragen zu berücksichtigen sowie Garantien für die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine zu geben.

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