Entgegen dem westlichen Mainstream: Französischer Starregisseur Gaspar Noé kommt nach Russland
Vorführung des neuen Films, Besuch des Mosfilm-Studios, Begegnungen mit dem Publikum, Spaziergänge durch die Stadt, Abfeiern in Nachtclubs und Pilgerfahrt zu dem Ort, an dem Tarkowski drehte: Das ist das Programm des legendären französisch-argentinischen Regisseurs Gaspar Noé in Moskau. Trotz der im westlichen Mainstream herrschenden Russophobie schreckte er nicht davor zurück, nach Moskau zu kommen, hier seinen neuen Streifen zu zeigen und seine Liebe zu Russland zu bekunden.
"Jetzt ist es offiziell: Gaspar Noé ist tatsächlich nach Moskau gekommen. Wir haben es lange Zeit geheim gehalten, aber man kann die Wahrheit nicht vor seinen Kollegen verbergen", hieß es auf dem Telegram-Kanal der russischen Zeitschrift Moskwitschka.
Demnach sei der Regisseur nach Moskau gekommen, um unter anderem an einer privaten Veranstaltung der Zeitschrift teilzunehmen. Der Besuch von Noé wurde von der Moskauer Agentur K2 organisiert, hieß es weiter. Zudem gab Kristina Potuptschik, die Gründerin der Agentur K2, eine offizielle Erklärung ab. In ihrem Telegram-Kanal schrieb sie, dass Noés Besuch, wie auch der von Kanye West, beweist, dass Russland in der Welt trotz allem nach wie vor sehr geschätzt wird:
"Die Wahrheit ist, dass alle uns nun unbedingt besuchen wollen. Die Welt hat sich auf eine sehr lustige Art und Weise verändert: Während im Ausland weiß Gott, was passiert, zieht es die Menschen zu uns, um mehr über unsere Kultur zu erfahren."
Sensationelle Aussagen, sensationeller Besuch. Auch deshalb, weil ihn niemand im Voraus angekündigt hat – aber das ist ja unter den derzeitigen Umständen verständlich.
Gaspar Noé ist jedoch nicht nur zu privaten Veranstaltungen gekommen. Er besuchte ganz offiziell das Filmstudio Mosfilm und besichtigte den Filmpark "Moskino", der einzigartige Filmkulissen und Drehorte vereint. Die Kulissen der Berliner Straßen, Stadthöfe und russischen Dörfer, die thematischen Filmsets "Moskau der 40er-Jahre", "Altrussische Stadt", "Moskauer Kathedralenplatz", "Flughafen" und "Bahnhof" beeindruckten den Maestro. "Das ist wirklich toll!", staunte Noé.
Bei einer Sondervorführung seines Films "Vortex" bekannte sich dann Gaspar Noé zu seiner Liebe zum russischen Kino. "Vor zwei Wochen war ich in Buenos Aires bei einer Retrospektive des russischen Kinos. Ich habe viele russische Filme gesehen, sowjetische Filme. Ich war sehr beeindruckt von deren Vielfalt", erzählte er. "Zu den Filmen, die ich besonders liebe, gehören 'Die Kraniche fliegen', 'Aufstieg' und die Filme von Andrei Tarkowski."
Bei dem Besuch im Mosfilm-Studio einigte man sich übrigens darauf, den Film "Vortex" auf der Internationalen Filmwoche in Moskau zu zeigen, berichtet die Zeitung Komsomolskaja Prawda. Die Veranstaltung findet vom 23. bis 28. August statt und wird Vertreter der Filmindustrie aus mehr als 40 Ländern zusammenbringen.
Später besuchte Noé sogar Peredelkino, ein ehemaliges Datscha-Dorf der sowjetischen Künstler, in dem sein Idol, der Filmregisseur Andrei Tarkowski, einst seinen Kultfilm "Der Spiegel" drehte. Wie die Moskauer Kulturvereinigung Arthouse, die zu den Organisatoren des Besuchs von Noé in Moskau gehört, auf ihrem Telegramm-Kanal schreibt, konnte der Regisseur in Peredelkino die Schaffenskraft von seinem Vorbild Tarkowskij hautnah erleben:
"In dem Haus, in dem die Filmszene gedreht wurde, in der der sowjetische Regisseur im Herbst des Jahres 1943 seinen Vater trifft, spazierte Gaspar Noé ganz allein herum – es war eine Begegnung mit jenem Wirbelsturm der kulturellen Erinnerung, von dem der französische Künstler in seinem letzten Film spricht."
Mehr zum Thema - Wie die NATO den Westen mit antirussischer Agitation einer Gehirnwäsche unterzieht
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.