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Medien: WSJ-Reporter Evan Gershkovich und Ex-Marine Paul Whelan aus russischer Haft entlassen

Die wegen Spionage in Russland inhaftierten US-Amerikaner Evan Gershkovich und Paul Whelan wurden aus dem Gefängnis entlassen. Das berichtet Bloomberg. Ihre Freilassung soll Teil eines umfassenden Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen sein, dessen konkrete Details aber noch nicht bekannt sind. Auch Deutschland könnte darin involviert sein.
Medien: WSJ-Reporter Evan Gershkovich und Ex-Marine Paul Whelan aus russischer Haft entlassen© RIA Novosti

Der Wall-Street-Journal-Reporter Evan Gershkovich und der ehemalige US-Marine Paul Whelan sind laut Bloomberg aus russischer Haft entlassen worden. Demnach befinden sie sich auf dem Weg ins Ausland. Die Männer wurden im Rahmen eines umfangreichen Gefangenenaustauschs zwischen den USA und Russland freigelassen, an dem etwa 20 bis 30 Gefangene beteiligt sein sollen. Laut Medienberichten sollen auch weitere Länder, darunter Deutschland und Weißrussland, an dem umfassenden Austausch beteiligt sein. 

Der 32-jährige Gershkovich wurde im März 2023 wegen Spionagevorwürfen festgenommen und im Juli zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Der 54-jährige Ex-Marine Whelan ist seit 2018 in Russland wegen Spionagevorwürfen inhaftiert. Die USA bestreiten, dass er jemals an Spionageoperationen beteiligt war. 

Vier Russen, die in den USA unter anderem wegen Cyberkriminalität, Schmuggel und Geldwäsche inhaftiert sind, sollen in den Austausch eingeschlossen sein. Die Moscow Times berichtet, dass die Personen aus der US-Gefangenendatenbank verschwunden sind. Konkret soll es sich um Wladislaw Kljuschin, Alexander Winnik, Maksim Martschenko und Wadim Konoschtschenko handeln.

Zunächst hatte der slowenische Fernsehsender N1 am Mittwoch über einen umfangreichen Gefangenenaustausch zwischen Russland, den USA, Deutschland und Weißrussland berichtet. Demnach soll Slowenien zwei Personen austauschen, die wegen Spionage für Russland verurteilt worden waren und seit 2022 in Haft sind.

Es wird spekuliert, dass der mutmaßliche russische Geheimdienstler Wadim Krassikow, der in Deutschland eine Haftstrafe verbüßt, ebenso ausgetauscht werden könnte wie der Deutsche Rico Krieger, der am Donnerstag vom weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko begnadigt wurde, nachdem er zuvor zum Tode wegen Terrorismus verurteilt worden war.

Vermutungen über einen geplanten Austausch gibt es in Russland aber schon seit einigen Tagen. Anlass war der Abbruch des Kontakts zu mehreren Gefangenen in Russland, darunter die Aktivistin Lilija Tschanyschewa, die Künstlerin Alexandra Skotschilenko, der Menschenrechtler Oleg Orlow sowie die Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa und Ilja Jaschin. Aus den Justizvollzugsanstalten, in denen die sie bisher einsaßen, hieß es, sie seien "an einen unbekannten Ort abgereist".

Kurz vor Bekanntwerden der Freilassung von Gershkovich und Whelan war Beobachtern aufgefallen, dass sich das Flugzeug, das für den Austausch des russischen Geschäftsmannes Viktor Bout und der US-amerikanischen Basketballerin Brittney Griner im Jahr 2022 benutzt worden war, laut der Tracking-Website Flightradar24 auf dem Weg von Moskau nach Kaliningrad befindet.

Moskau hat zur Freilassung der US-Amerikaner und dem Gefangenenaustausch noch nicht offiziell Stellung genommen. 

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