Windkraft bläst über eine Milliarde Pfund in Kassen von König Charles
Der sogenannte Crown Estate, eine Verwaltungsgesellschaft, die einen erheblichen Teil der Liegenschaften und Immobilien des britischen Königshauses umfasst, weist im abgelaufenen Fiskaljahr bis Ende März einen Rekordgewinn von 1,1 Milliarden Pfund Sterling (rund 1,3 Milliarden Euro) aus.
Damit hat sich der Gewinn im Vergleich mehr als verdoppelt. In Zahlen: ein sattes Plus von 658 Millionen Pfund Sterling.
Der größte Teil des Zuwachses stammt aus zusätzlichen Gebühren, die von Entwicklern gezahlt werden, die die Rechte zum Bau von sechs Offshore-Windparks in der Nordsee und vor der Küste von Cumbria, Lancashire und Nordwales erhalten haben.
Die Gewinne werden direkt ans Finanzministerium abgeführt, das dann einen kleinen Teil des Geldes an die Monarchie weitergibt, den sogenannten "Sovereign Grant", mit dem die offiziellen Aufgaben der königlichen Familie unterstützt werden.
Die Regelung wird regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst. Der Zuschuss wurde ursprünglich auf der Grundlage von 15 Prozent der Gewinne des Crown Estate berechnet.
Königspalast wollte weniger Geld
Im Jahr 2017 wurde er auf 25 Prozent angehoben, um die Kosten für die Renovierung der königlichen Paläste zu decken.
In diesem Jahr wurde der Zuschuss jedoch auf zwölf Prozent gesenkt, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass der explosionsartige Ausbau der Offshore-Windenergie zu außerordentlichen Gewinnen führen wird.
Die Senkung wurde von König Charles beantragt, da der Königspalast den Wunsch äußerte, dass die hohen Gewinne für das "allgemeine öffentliche Wohl" verwendet werden sollen.
Die Höhe des Zuschusses soll in zwei Jahren erneut geprüft werden und könnte theoretisch weiter gesenkt werden, wenn die Gewinne von Crown Estate weiter ansteigen.
Hintergrund: Der Crown Estate besitzt den größten Teil des britischen Meeresbodens, der sich bis zu zwölf Seemeilen vom Festland entfernt erstreckt, und verpachtet einen Teil davon an Windparkbetreiber.
Wenn die Windparks in Betrieb genommen werden, werden die Anfangsgebühren durch weniger lukrative Zahlungen an den Crown Estate ersetzt, die sich danach richten, wie viel Energie und Einnahmen die Turbinen erzeugen.
Der britische Premier Keir Starmer erklärte am Mittwoch, dass durch eine Verbindung zwischen Great British Energy (GB Energy) und dem Crown Estate bis 2030 Pachtverträge für weitere 30 Gigawatt Offshore-Windkraftanlagen vergeben werden könnten – eine Verdoppelung der derzeit installierten Menge.
Es könnte noch mehr Geld fließen
GB Energy ist ein geplantes staatliches Investitionsorgan und staatliches Energieunternehmen, das im Rahmen der energiepolitischen Pläne der britischen Labour-Partei angekündigt wurde.
Es wird erwartet, dass eine neue Vergaberunde im nächsten Jahr die Pläne für die Entwicklung einer schwimmenden Offshore-Windindustrie im Bristolkanal absegnen wird.
Das könnte weitere positive Auswirkungen auf die königlichen Finanzen haben, da jeder neue Standort zusätzliche Pachtgebühren für den Crown Estate bedeuten würde.
GB Energy fällt in die Zuständigkeit des britischen Ministers für Energiesicherheit und CO₂-Ausstoß Ed Miliband. Das staatliche Unternehmen wird mit rund 8,3 Milliarden Pfund Sterling pro Jahr aus öffentlichen Mitteln gefördert und soll die "Dekarbonisierung" des britischen Energiesektors bis 2030 ermöglichen.
Ursprünglich hatte die Labour-Partei versprochen, 28 Milliarden Pfund Sterling pro Jahr für den Plan "Saubere Energie" auszugeben, diesen Betrag aber auf 24 Milliarden Pfund Sterling über fünf Jahre gesenkt, nachdem es Kritik daran gegeben hatte, dass die gigantische Kreditaufnahme die Zinssätze in die Höhe treiben würde.
Ist der "grüne Strom" wirklich günstiger?
Trotzdem hielt die Partei an dem Ziel fest, die Stromversorgung bis 2030 zu dekarbonisieren. Nicht wenige Experten glauben jedoch, dass das Ziel – fünf Jahre schneller als das der Vorgängerregierung – unmöglich zu erreichen ist.
Der Oxford-Professor Sir Dieter Helm bezeichnete die Pläne von Labour als "inkohärent" und erklärte, das Ziel sei "unerreichbar". Der britische Milliardär und Industrielle Sir Jim Ratcliffe bezeichnete sie gar als "absurd".
Zudem behauptet die Labour-Partei, dass die Umstellung auf grüne Energie letztendlich zu niedrigeren Rechnungen führen wird, da die Kosten für die Errichtung von Windkraftanlagen niedriger seien als die Kosten für die Stromerzeugung aus gasbetriebenen Anlagen.
Doch Kritiker halten dem entgegen, dass Familien mit höheren Rechnungen konfrontiert werden könnten, da bei der Berechnung andere Kosten nicht berücksichtigt werden. Investoren in erneuerbare Energien verlangen von der Regierung kostspielige Preisgarantien, bevor sie sich auf das Wagnis einlassen.
Auch warnen Experten davor, dass das nationale Stromnetz neu verkabelt werden muss, um den Strom von einer großen Zahl kleiner Erzeuger abzunehmen. Dies wird voraussichtlich mehrere Milliarden Pfund Sterling kosten und Hunderte von Kilometern an neuen Masten erfordern.
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