Lawrow: "Unwiderlegbare Beweise" für Spionage eines Wall-Street-Journalisten gegen Russland
Moskau hat "unwiderlegbare" Beweise, dass der US-amerikanische Journalist Evan Gershkovich vor seiner Verhaftung in Spionage verwickelt war, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow. Der Fall gegen den US-Amerikaner sei in keiner Weise "ein Angriff auf den Journalismus", fügte er hinzu.
Der Reporter Gershkovich für das Wall Street Journal wurde im März 2023 in Jekaterinburg verhaftet, als er nach Angaben des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) versuchte, geheime Informationen über eine Militäreinrichtung zu sammeln.
"Wir haben unwiderlegbare Beweise dafür, dass Gershkovich Spionage betrieben hat", sagte Lawrow am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in New York während seines Besuchs in den USA im Rahmen des Vorsitzes der Russischen Föderation im UN-Sicherheitsrat.
Lawrow wies darauf hin, dass russische und US-amerikanische Geheimdienste im Rahmen eines Abkommens zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Joe Biden, das vor Juni 2021 abgeschlossen worden war, über einen möglichen Gefangenenaustausch in Kontakt stehen.
"Dieses Thema mag keine Eile", sagte Lawrow und fügte hinzu, dass "die [US-]Amerikaner es regelmäßig in den öffentlichen Raum werfen, was nicht hilfreich ist". Trotzdem betonte Lawrow, dass die beiden Länder nach wie vor in dieser Angelegenheit in Kontakt stehen und dass "diese ganze Sache kein Angriff auf den Journalismus ist".
Gershkovich wurde letzten Monat vor einem russischen Gericht formell angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes gehandelt zu haben, als er versuchte, geheime Informationen über Uralwagonsawod, einen großen russischen Hersteller von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, in Jekaterinburg zu sammeln. Sowohl das Wall Street Journal als auch Gershkovich selbst haben die Vorwürfe bestritten und behauptet, er werde unrechtmäßig festgehalten.
Der US-Amerikaner habe "geheime Informationen" gesammelt und sei "auf frischer Tat ertappt" worden, sagte Putin dem Journalisten Tucker Carlson im Februar dieses Jahres in einem vielbeachteten Interview. Putin fügte hinzu, dass man in Moskau für einen Austausch von Gershkovich offen sei, und verwies auf frühere erfolgreiche Verhandlungen zwischen den Geheimdiensten der beiden Länder sowie darauf, dass die USA und deren Verbündete ebenso Russen inhaftiert hätten, die im Austausch angeboten werden könnten.
Ende letzten Jahres führten die USA und Russland einen medial beachteten Gefangenenaustausch durch, bei dem der russische Geschäftsmann Wiktor But gegen den Frauenbasketballstar Brittney Griner ausgetauscht wurde. But war in den USA wegen Waffenschmuggels inhaftiert, was er jedoch stets bestritten hatte, während Griner eine neunjährige Haftstrafe wegen Drogenbesitzes verbüßte, nachdem in ihrem Gepäck auf einem Moskauer Flughafen nachweislich Cannabisöl gefunden worden war.
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