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Deal abgeschlossen: Russischer IT-Konzern Yandex trennt sich von niederländischer Zentrale

Das IT-Unternehmen Yandex, das vor allem für seine gleichnamige Suchmaschine bekannt ist, wurde aufgespalten. Die russischen Aktivitäten gingen an eine Investorengruppe. Der niederländische Teil wird umbenannt und hat keine Verbindung mehr zu Moskau.
Deal abgeschlossen: Russischer IT-Konzern Yandex trennt sich von niederländischer ZentraleQuelle: www.globallookpress.com © Aleksander Polyakov

Das erfolgreiche Unternehmen war seit 2007 über die Holding Yandex N.V. in den Niederlanden vertreten, die Aktien des Konzerns wurden von 2011 bis März 2022 an der New Yorker Börse Nasdaq gehandelt. Nun hat die niederländische Zentrale den Verkauf des russischen Teils abgeschlossen und ist nicht mehr die Muttergesellschaft des Tech-Riesen. John Boynton, Präsident von Yandex N.V., teilte in einer Erklärung mit:

"Die heutige Ankündigung markiert das Ende eines langen und komplizierten Kapitels in der Geschichte unseres Unternehmens. Alle Verbindungen zu Russland sind nun beendet."

Die Umstrukturierungspläne wurden im Februar 2024 bekannt: Yandex N.V. kündigte an, das russische Geschäft für 475 Milliarden Rubel (knapp fünf Milliarden Euro) an eine russische Investorengruppe zu verkaufen. Geschäftsbereiche wie Karten, Taxidienste und E-Mail werden unter dem Namen Yandex mit Sitz im Gebiet Kaliningrad weitergeführt. Das niederländische Unternehmen wird in den kommenden Wochen seinen Namen ändern und wahrscheinlich Nebius Group heißen. Laut Bloomberg wird der Mitbegründer von Yandex, Arkadi Wolosch, zum Geschäftsführer der Nebius Group ernannt.

Wolosch entwickelt bereits vier Bereiche außerhalb Russlands: Cloud-Technologien, unbemannte Transportmittel, künstliche Intelligenz und Online-Schulungen für Programmierer. Diese Projekte beschäftigen hauptsächlich ehemalige Yandex-Mitarbeiter, die aus Russland ausgewandert sind.

Im März hatte sich die Europäische Union darauf geeinigt, Wolosch von der Sanktionsliste zu streichen. Reuters berichtete, dass die Sanktionen gegen ihn "aus rechtlicher Sicht ungerechtfertigt" seien, unter anderem weil er sich gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen habe.  

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