Vor dem Gipfel: NATO und ihre asiatischen Partner wollen enger zusammenrücken
Im dritten Jahr des Krieges in der Ukraine will die NATO die Beziehungen zu ihren vier Partnern im indopazifischen Raum vertiefen, berichtete die US-Nachrichtenagentur AP. Diese sind zwar nicht Teil des Militärbündnisses, gewinnen aber an Bedeutung, da Russland und China engere Beziehungen knüpfen, um den Vereinigten Staaten im Pazifik vor allem bei Nordkorea-Frage entgegenzutreten.
Die Staats- und Regierungschefs Neuseelands, Japans und Südkoreas werden zum dritten Mal in Folge am NATO-Gipfel teilnehmen, der am Dienstag in Washington beginnt, während Australien seinen stellvertretenden Premierminister entsendet. China wird den Gipfel aufmerksam verfolgen, da es über das wachsende Interesse der Allianz außerhalb Europas und der westlichen Hemisphäre besorgt ist.
"In zunehmendem Maße sehen die Partner in Europa die Herausforderungen in Asien als für sie relevant an, ebenso wie die Partner in Asien die Herausforderungen in Europa als für sie relevant ansehen", erklärte US-Außenminister Antony Blinken letzte Woche in der Brookings Institution. Washingtons Spitzendiplomat sagte, die USA arbeiteten daran, Barrieren zwischen europäischen Allianzen, asiatischen Koalitionen und anderen Partnern weltweit abzubauen. "Das ist Teil der neuen Landschaft, der neuen Geometrie, die wir geschaffen haben."
Am Montag reagierte Peking verärgert auf unbestätigte Berichte, wonach die NATO und ihre vier indopazifischen Partner ein Dokument veröffentlichen, in dem sie ihre Beziehungen und Fähigkeit zur gemeinsamen Reaktion auf Bedrohungen durch Cyberangriffe und Desinformation darlegen.
Lin Jian, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, warf der NATO vor, "ihre Grenzen zu verletzen, ihr Mandat auszuweiten, über ihre Verteidigungszone hinauszugehen und Konfrontationen zu schüren".
Der Krieg in der Ukraine, der den Westen gegen Russland und seine Freunde aufgebracht hatte, hat das Argument für eine engere Zusammenarbeit zwischen den USA, Europa und ihren asiatischen Verbündeten gestärkt, hieß es bei AP. "Die Ukraine von heute könnte das Ostasien von morgen sein", warnte der japanische Premierminister Fumio Kishida im April vor dem US-Kongress.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol wird in Washington "eine deutliche Botschaft bezüglich der militärischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea überbringen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den NATO-Verbündeten und den Partnern im indopazifischen Raum erörtern", kündigte sein stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater Kim Tae-hyo am Freitag Reportern an.
Der NATO-Gipfel wird es den Vereinigten Staaten und ihren europäischen und indopazifischen Verbündeten ermöglichen, sich gegen China, Russland, Nordkorea und Iran "zur Wehr zu setzen", so Luis Simon, Direktor des Centre for Security Diplomacy and Strategy an der Vrije Universiteit Brussel. Peking sei besorgt über den Schwenk der NATO nach Osten, betonte Zhu Feng, Dekan der Schule für Internationale Studien an der ostchinesischen Nanjing-Universität. Peking hat darauf bestanden, dass sich die NATO nicht in Sicherheitsangelegenheiten im indopazifischen Raum einmischt und dass sie ihre Sichtweise von China als strategischem Gegner ändert.
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