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Boliviens Präsident: Putschversuch steht im Zusammenhang mi Lithium-Verhandlungen

In einem Gespräch mit RT äußert sich der bolivianische Präsident Luis Arce zu dem jüngsten Putschversuch in seinem Land. Arce bringt das Ereignis mit einem langfristigen Lithiumprojekt in Verbindung, worüber aktuell verhandelt wird.
Boliviens Präsident: Putschversuch steht im Zusammenhang mi Lithium-VerhandlungenQuelle: AFP © Daniel RAMALHO

Bei jedem Staatsstreich spielen Interessen eine Rolle, sagte der bolivianische Präsident Luis Arce in einem Interview mit RT. Damit kommentierte er den jüngsten gescheiterten Militärputsch in seinem Land. Bei praktisch allen Umstürzen in Bolivien sei es so gewesen, fügte der Präsident hinzu. Arce wörtlich: 

"Der Putsch von 1971, 1979, 1980, der Putsch von 2019. In all diesen Fällen waren wirtschaftliche Aspekte eine Voraussetzung. In dem Fall, der sich jüngst ereignet hat, lag es an Lithium. Wir verhandeln derzeit über einen langfristigen Vertrag zur Vergabe eines Lithiumprojekts vom Jahr 2019."

Am Mittwoch berichteten bolivianische Medien über eine große Zahl von Armeeangehörigen, die sich auf dem Hauptplatz in La Paz, der konstitutionellen Hauptstadt von Bolivien, versammelt hatten. Das Militär unter der Führung des zuvor als Armeechef entlassenen Generals Juan José Zúñiga versuchte mit einem Schützenpanzer in den Präsidentenpalast einzudringen. Staatschef Arce forderte Respekt vor der Demokratie und rief daraufhin seine Bevölkerung auf, gegen den Staatsstreich zu mobilisieren.

Nach wenigen Stunden war der Putsch beendet und Zúñiga samt zwei weiteren hochrangigen Militärs festgenommen. Größere Ausschreitungen konnten verhindert werden. Arce ernannte einen neuen Oberkommandierenden, der dem Militär befahl, den Platz in La Paz zu verlassen. Die Soldaten folgten dem Befehl. Marcelo Montenegro, der Wirtschaftsminister des südamerikanischen Landes, warf später US-Diplomaten vor, "einen sanften Putsch" in Bolivien vorbereitet zu haben.

Einige Experten vertreten in dem Zusammenhang die Ansicht, dass der Umsturzversuch von den USA provoziert worden sein könnte. Wie es heißt, ist Washington daran interessiert, die bolivianische Staatsführung auszutauschen, da diese dem Weißen Haus gegenüber illoyal ist. Zudem bemühten sich die USA seit langem, die Kontrolle über die Lithiumvorkommen in Bolivien zu erlangen, in die Russland derzeit investiert.

Anfang Juni diskutierte der bolivianische Staatschef Arce mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den Beitritt Boliviens zu der BRICS-Gruppe.

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