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Abkehr vom US-Dollar: Zentralbanken haben wachsendes Interesse an Gold

Zentralbanken weltweit planen eine Aufstockung ihrer Goldreserven bei gleichzeitig sinkendem Interesse am US-Dollar, der endgültig zu einem toxischen Wert geworden ist. Zudem haben mehrere Länder damit begonnen, ihre Goldreserven aus den USA zu repatriieren.
Abkehr vom US-Dollar: Zentralbanken haben wachsendes Interesse an GoldQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Pawel Lisizyn

Die meisten Zentralbanken gehen davon aus, dass der Anteil von Gold an den globalen Währungsreserven in den nächsten fünf Jahren zunehmen wird, während das Interesse am US-Dollar weltweit weiter abnimmt. Besorgt zeigen sich einige Zentralbanken über die US-Sanktionspolitik und insbesondere darüber, dass Washington den US-Dollar als Waffe im außenpolitischen Kampf einsetzt.

Nachdem die USA gemeinsam mit ihren Verbündeten einen Teil der russischen Auslandsvermögen eingefroren haben, haben zahlreiche Länder über die Zweckmäßigkeit nachgedacht, ihre eigenen Mittel im Westen zu halten. In diesem Zusammenhang wird Gold als Investitionsgegenstand immer attraktiver und die hohe Nachfrage treibt die Preise für das Edelmetall auf ein neues Allzeithoch, sagen Experten. In einem gerade veröffentlichten Bericht des World Gold Council (WGC) heißt es zum Beispiel:

"Die Zukunft des internationalen Währungssystems ist nach wie vor ungewiss, und die Zentralbanken zeigen sich immer weniger zuversichtlich, dass der US-Dollar seine Dominanz aufrechterhalten wird. Unter diesen Umständen und angesichts eines sich ständig verändernden Anlageumfelds wird die Nachfrage der Zentralbanken nach Gold wahrscheinlich stark bleiben."

Nach den jüngsten Daten der Organisation hatte der US-Dollar Ende September 2022 einen Anteil von rund 51 Prozent an der Struktur der weltweiten Gold- und Devisenreserven. Anfang Oktober des Jahres 2023 waren es dann nur noch 49 Prozent. Gleichzeitig stieg der Goldanteil von 15 auf 16 Prozent. Die Ergebnisse von Umfragen zeigen zudem, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren noch verstärken wird.

So gehen fast zwei Drittel der Zentralbanker davon aus, dass der Anteil der US-Währung an der Struktur der weltweiten Währungsreserven innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 48 bis 40 Prozent oder darunter fallen wird. Die meisten Regulierungsbehörden prognostizieren, dass der Goldanteil an den weltweiten Reserven gleichzeitig auf 17 bis 25 Prozent und höher ansteigen könnte.

Die US-Sanktionen bereiten den Regulierungsbehörden große Sorgen. "Die Rolle des US-Dollars wird allmählich in Frage gestellt. Vor allem im Zusammenhang mit dem sogenannten Einsatz der Währung als Waffe. Wenn Sanktionen verhängt werden, kann die Möglichkeit des Zugangs eines Landes zu seinen Dollarreserven von den Vereinigten Staaten bestimmt werden", sagte einer der Umfrageteilnehmer dem WGC.

Experten zufolge sind die von Washington und seinen Verbündeten gegen Moskau verhängten Finanzrestriktionen für viele Zentralbanken zu einem alarmierenden Signal geworden. "Die Sanktionen, die Blockade der russischen Devisenreserven und die Beschränkungen des Devisenhandels führen dazu, dass immer mehr Länder die Risiken toxischer Währungen in ihrem staatlichen Finanzsystem bewerten. Daher die Abkehr vom US-Dollar. Es ist nur natürlich, dass die Liquidität in Gold fließt, das traditionell als Schutzanlage gilt", sagte Michail Selzer, Börsenexperte beim Unternehmen BKS Investment World, gegenüber RT.

Während die Zentralbanken laut Berechnungen des WGC im Jahr 2021 weltweit insgesamt 450 Tonnen Gold kauften, waren es im Jahr 2022 mit 1.082 Tonnen mehr als doppelt so viel, was den Höchstwert für den gesamten Beobachtungszeitraum darstellt. Im Jahr 2023 ging das Kaufvolumen leicht auf 1.037 Tonnen zurück, blieb aber immer noch fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre.

Außerdem haben die Regulierungsbehörden seit Anfang des Jahres 2024 das Volumen ihrer Goldreserven weiter erhöht. Die aktivsten Käufer des Edelmetalls waren die Türkei, China, Indien, Kasachstan, Singapur, die Tschechische Republik, Polen, Oman, Kirgisistan und Russland. In der Folge steigt der Wert des Goldes an. Daneben gibt es aber noch einen weiteren, für die westlichen Länder äußerst unangenehmen Nebeneffekt der Sanktionen. Seit einigen Monaten sind viele Länder aktiv dabei, ihre Goldreserven zu repatriieren und aus den USA abzuziehen. Das Portal Reporter schreibt:

"Die Ausfuhr von Gold ist seit Monaten im Gange. US-Medien haben davon erfahren und schlagen Alarm. Sie berichten, dass einige Länder wegen wachsender Sorgen um die künftige wirtschaftliche und politische Stabilität der Vereinigten Staaten ihr Gold eilig abholen.

Nigeria, Südafrika, Ghana, Senegal, Kamerun, Algerien, Ägypten und Saudi-Arabien gehören zu den Ländern, die ihr Gold zurückholen.

Dabei handelt es sich nicht nur um eine symbolische Aktion, sondern um einen ernsthaften Trend, der eine deutliche Verschiebung der globalen Wirtschaftsdynamik markiert und die wachsende Skepsis gegenüber dem traditionellen Status des US-Dollars und des US-Territoriums insgesamt unterstreicht, das bis vor kurzem als 'sicherer Hafen' für Investitionen und die Lagerung von Vermögenswerten galt."

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