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Französischer Generalstabschef: "Informationsfluss muss kontrolliert werden"

Der Ukraine-Konflikt zeige, dass die öffentliche Meinung stärker kontrolliert werden müsse, findet der französische Generalstabschef Pierre Schill. Es gehe darum, "sowohl die nationale als auch die internationale öffentliche Meinung zu beeinflussen."
Französischer Generalstabschef: "Informationsfluss muss kontrolliert werden"Quelle: AFP © Adrian Dennis

Der Ukraine-Konflikt habe gezeigt, dass die heutige Kriegsführung die Kontrolle der öffentlichen Meinung erfordere, indem sie diktiere, welche Informationen den Menschen zur Verfügung gestellt werden, so der Generalstabschef der französischen Armee, Pierre Schill.

In einem Interview, das am Sonntag von Defense News veröffentlicht wurde, sagte Schill, der Konflikt in Osteuropa habe "die Dynamik des Kampfes verändert."

Er fügte hinzu, dass neben wichtigen Fortschritten auf dem Schlachtfeld – wie dem verstärkten Einsatz von Drohnen und der militärischen Anpassung ziviler Technologien – die Krise bewiesen habe, dass der Informationsfluss kontrolliert werden müsse, "um sowohl die nationale als auch die internationale öffentliche Meinung zu beeinflussen."

"Die Armee spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Information", sagte Schill. Er fügte hinzu:

"Ohne die Fähigkeit, zu überzeugen und negativen Einflüssen entgegenzuwirken, kann jedes militärische Engagement scheitern. Das Aufkommen sozialer Netzwerke hat diesen Gedanken noch verstärkt und die Verbreitung von Informationen, ob wahr oder falsch, erheblich beschleunigt und gleichzeitig ihren Umfang, ihre Reichweite und ihre Resonanz erhöht."

Der französische Generalstabschef Schill fügte seinen Aussagen im Interview hinzu, dass seiner Ansicht nach zu den weiteren Lektionen, die man in der Ukraine gelernt habe, die Bedeutung der Überwachung durch Langstreckendrohnen, die elektronische Kriegsführung und der Einsatz von Waffen mit höherer Effektivität gehöre.

Schill verwies darauf, dass Frankreich nur vier Tage nach Beginn des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine im Februar 2022 mehr als 500 Soldaten an die Ostflanke der NATO nach Rumänien verlegt habe, die dort als "Speerspitze" des Bündnisses dienten.

Diese Kräfte wurden später auf über 1.000 Soldaten aufgestockt, einschließlich einer Luftverteidigungseinheit und eines vorgeschobenen Kommandoelements, so der französische Generalstabschef weiter.

"Diese aufeinanderfolgenden Einsätze zeigen die Reaktionsfähigkeit und Bereitschaft unserer Truppen", so Schill. Und er fügte hinzu:

"Die Schwierigkeiten in den Bereichen Verwaltung, Zoll, Interoperabilität und Ausbildung sind überwunden worden. Wir ziehen die Lehren daraus mit unseren europäischen Partnern."

Die Äußerungen Schills erfolgten im Vorfeld der größten europäischen Verteidigungsmesse Eurosatory in dieser Woche in Paris. Die Messe steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Russland-Ukraine-Konflikts.

Während die westlichen Medien und Regierungen bei ihrem Narrativ bezüglich des Ukraine-Krieges weitgehend im Gleichschritt marschieren, ebbt die öffentliche Unterstützung für die Finanzierung des Konflikts dennoch nachweislich ab.

Eine im Februar veröffentlichte Umfrage des US-Meinungsforschungsinstituts Harris Poll ergab, dass etwa 70 Prozent der US-Amerikaner wollen, dass ihre Regierung die Ukraine zur Aushandlung eines Friedensabkommens mit Russland drängt.

Die ehemaligen US-Diplomaten Michael Gfoeller und David Rundell schrieben 2023 in einem Kommentar für das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek, dass die "Propagandamaschine" des Westens in der ehemaligen Sowjetrepublik "überreagiert" habe.

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