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Medwedew vergleicht "Ukraine-Konferenz" mit "Farm der Tiere"

Dmitri Medwedew hat in dem ihm eigenen Stil auf den sogenannten "Ukraine-Friedensgipfel" in der Schweiz reagiert. In einem Telegram-Post am Sonntag verglich er die Veranstaltung mit Orwells Erzählung "Die Farm der Tiere".
Medwedew vergleicht "Ukraine-Konferenz" mit "Farm der Tiere"Quelle: Gettyimages.ru © Giovanni Mereghetti/UCG/Universal Images Group

Der von der Schweiz ausgerichtete "Friedensgipfel" für die Ukraine hat sich als erratische und dysfunktionale Veranstaltung entpuppt, deren Teilnehmer keine Ahnung haben, was sie dort tun, so der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew in einem Telegram-Post am Sonntag.

Die Konferenz, die vom 15. bis 16. Juni im Hotel Bürgenstock in der Nähe des Vierwaldstättersees stattfand, konzentrierte sich auf drei Punkte der "Friedensformel" von Wladimir Selenskij, darunter den Austausch von Gefangenen sowie die nukleare und die Ernährungssicherheit. Selenskijs Plan sieht vor, dass Russland sich aus allen von Kiew beanspruchten Gebieten zurückzieht, was von Moskau als realitätsfern bezeichnet wurde. In der Abschlusserklärung der Konferenz kommt die Forderung nach dem Truppenabzug nicht mehr vor.

Russland war nicht zu der Veranstaltung eingeladen worden. Präsident Wladimir Putin hat argumentiert, dass es sich lediglich um einen Versuch des Westens handele, die Illusion einer globalen antirussischen Koalition zu schaffen und die Aufmerksamkeit von den eigentlichen Ursachen des Konflikts abzulenken.

In seinem Telegrambeitrag vom Sonntag verglich Medwedew, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, den Gipfel mit George Orwells "Farm der Tiere". Weiter schrieb der Ex-Präsident, die Schweizer "Hirtenjungen" hätten nur "vertrauenswürdige Tiere" eingeladen, darunter ein "verrücktes, mickriges Schwein" und seinen Gehilfen sowie "eine Herde träger westlicher Alpenschafe, die fröhlich über den Frieden blöken, sowie ein Rudel europäischer Kettenhunde, die das Vieh bewachen". Medwedew konkretisierte seine Darstellung nicht weiter. Ihm zufolge "bellen und spucken die 'Hunde' giftigen Speichel", um die Ordnung aufrechtzuerhalten, was seiner Meinung nach gerechtfertigt sei, da die "Schafe oft an der falschen Stelle blöken und die auswendig gelernten Erklärungen durcheinanderbringen".

Den Telegram-Post versah der Politiker mit einem Zitat aus der Verfilmung von Bulgakows Roman "Das Hundeherz", in dem einer der Protagonisten sagt: "Das ist eine Art von Schande."

In einer offensichtlichen Anspielung auf US-Präsident Joe Biden schrieb Medwedew zudem, die Herde werde von einem "älteren, geistesschwachen Besitzer" angeführt, der an "fortschreitender Demenz" leide. Er fügte hinzu, dass die USA, anstatt Biden zu schicken, "eine weichliche Stellvertreterin schickten, die … einen auswendig gelernten Satz aufsagte und schnell wieder nach Hause flog", womit er sich auf Vizepräsidentin Kamala Harris bezog.

Einem früheren Bericht von Bloomberg zufolge sagte Biden seine Teilnahme an dem Treffen ab, weil dieses sich mit einer Wahlkampfspendenaktion in Kalifornien vor den Präsidentschaftswahlen im November überschnitt. Selenskij kritisierte die Abwesenheit des US-Präsidenten und deutete an, dass dies "von Putin nur mit Beifall quittiert werden würde".

Eine Reihe westlicher Beamter hat eingeräumt, dass der Ukraine-Konflikt ohne die Beteiligung Moskaus an den Gesprächen nicht gelöst werden kann.

Mehr zum Thema - BRICS-Länder weigern sich, Schlusserklärung der Ukraine-Konferenz zu unterzeichnen

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