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Putin reist bald nach Nordkorea – USA in Alarmstimmung

Vor 24 Jahren reiste Präsident Putin das erste und bisher einzige Mal nach Nordkorea. Berichten zufolge steht der zweite Besuch des Kremlchefs unmittelbar bevor. Die Meldung versetzt nun die USA und Südkorea in Alarmstimmung.
Putin reist bald nach Nordkorea – USA in AlarmstimmungQuelle: AFP © MIKHAIL METZEL

Ein möglicher bevorstehender Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea könnte die militärischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern vertiefen und damit gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstoßen, so die Darstellung der Beamten Südkoreas und der Vereinigten Staaten am Freitag.

Der stellvertretende Außenminister Südkoreas, Kim Hong-kyun, erklärte in einem dringenden Telefongespräch mit dem stellvertretenden US-Außenminister Kurt Campbell, Putins Besuch dürfe nicht zu einer verstärkten militärischen Zusammenarbeit zwischen Pjöngjang und Moskau führen, die gegen die Resolutionen verstoße. Am Mittwoch sagte ein hochrangiger Beamter des Präsidialamtes in Seoul, dass Putin voraussichtlich "in den kommenden Tagen" Nordkorea besuchen werde. Die russische Zeitung Wedomosti berichtete am Montag, Putin werde in den kommenden Wochen Nordkorea und Vietnam besuchen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lehnte es am Donnerstag ab, ein Datum oder eine Agenda für einen möglichen Besuch zu nennen, sagte aber, Russlands Recht, engere Beziehungen zu Nordkorea zu entwickeln, dürfe nicht in Zweifel gezogen werden und dürfe für niemanden eine Quelle der Angst sein.

Der stellvertretende Außenminister Nordkoreas, Kim Son Gyong, gab über die staatlichen Medien eine Erklärung ab, in der er Washington vorwarf, eine "ernsthafte politische Provokation" zu inszenieren, die darauf abziele, das Image Nordkoreas zu beflecken, indem es diese Woche eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates über die "Menschenrechtssituation" des Landes abhalte.

Russland hat Raketen und Artilleriegeschosse aus nordkoreanischer Produktion eingesetzt, um Ziele in der Ukraine anzugreifen, wie Beamte in Washington, Seoul und Kiew festgestellt haben.

In einem Interview mit Bloomberg teilte der südkoreanische Verteidigungsminister Shin Won-sik mit, dass Seoul mehrere Schiffscontainer aus Nordkorea auf dem Weg nach Russland entdeckt habe, die bis zu 4,8 Millionen Artilleriegranaten enthalten könnten. "Es wird erwartet, dass Putin eine noch engere Kooperation mit Nordkorea anstrebt, insbesondere für militärische Lieferungen wie Artilleriegranaten, die notwendig sind, um einen Sieg zu erreichen", so Shin.

Nordkorea und Russland haben Waffengeschäfte dementiert, aber versprochen, ihre Zusammenarbeit in allen Bereichen zu vertiefen, auch in den militärischen Beziehungen. In einer Aussage im März vor dem Kongress sagte die Direktorin des US-Geheimdienstes Avril Haines, dass Russland durch seinen Bedarf an Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine gezwungen worden sei, Nordkorea sowie China und Iran einige "lang ersehnte Zugeständnisse" zu machen, "die unter anderem das Potenzial haben, seit langem geltende Normen zu untergraben". Mit den "Normen" ist vermutlich die Abmachungen zwischen Russland und Westen gemeint.

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