International

Wildpferde aus Berlin und Prag kehren nach 200 Jahren nach Kasachstan zurück

Insgesamt sieben Przewalski-Pferde, die letzten Wildpferde der Welt, haben eine 4.000 Kilometer lange Reise hinter sich. Per Flugzeug und Lastwagen wurden sie von Berlin und Prag nach Kasachstan gebracht. Dort sollen sie in die Wildnis entlassen werden.
Wildpferde aus Berlin und Prag kehren nach 200 Jahren nach Kasachstan zurückQuelle: AFP © ABDUAZIZ MADYAROV

Bis vor Kurzem standen Przewalski-Pferde, die als letzte verbliebene Wildpferde der Welt gelten, in der Zentralasiatischen Steppe kurz vor dem Aussterben. Nun wurden dort sechs Stuten und ein Hengst angesiedelt. Sie sind die ersten Wildpferde in der kasachischen Steppe seit 200 Jahren, berichtet The Guardian

Ihre Vorfahren lebten dort bereits seit Tausenden von Jahren. Wissenschaftler vermuten, dass Przewalski-Pferde vor etwa 5.500 Jahren domestiziert wurden. Doch in den 1960er-Jahren war die Population der Wildpferde aufgrund menschlicher Aktivitäten – unter anderem aktive Jagd und Straßenbau – fast verschwunden. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts "Return Of The Wild Horses" sollen nun die natürlichen Bedingungen wiederhergestellt werden.

Nach der Ankunft am Flughafen in der vergangenen Woche mussten die Pferde auf Lastwagen verladen werden, um in das Wiederansiedlungszentrum Alibi zu gelangen. Wera Woronowa, die Geschäftsführerin der Vereinigung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt Kasachstans, betonte:

"Wir haben viele Herausforderungen gemeistert, darunter kürzlich auch eine Überschwemmung. Ich freue mich, sagen zu können, dass Alibi ein fantastischer Ort für diese Pferde ist, um sich in Kasachstan zu akklimatisieren."

Die Tiere waren zuvor in Zoos in Berlin und Prag gehalten worden. Ursprünglich hätten acht Pferde in die Steppe gebracht werden sollen, doch ein Pferd hatte sich kurz vor der Reise hingesetzt und musste in den Prager Zoo zurückgebracht werden. Filip Mašek, der Pressesprecher des Zoos, erklärte:

"Diese Pferde müssen während der gesamten Reise stehen. Sie dürfen sich nicht hinsetzen, vor allem, weil ihr Blut richtig zirkulieren muss. Die Reise dauert insgesamt 30 Stunden, und die Pferde können nur überleben, wenn sie die ganze Zeit stehen."

Die Rückführung der Pferde werde dazu beitragen, die Artenvielfalt in der Region zu erhöhen, fuhr er fort. "Für mich besteht das Ziel eines modernen Zoos nicht nur darin, gefährdete Arten zu schützen und zu züchten, sondern sie auch wieder in die Wildnis zu entlassen, wo sie hingehören."

Der Direktor des Prager Zoos Miroslav Bobek bezeichnete die Ankunft der Pferde angesichts der relativ kurzen Vorbereitungszeit und der unerwarteten Überschwemmungen in Kasachstan als "fast ein Wunder".

Christian Kern, der Zoologische Leiter von Zoo und Tierpark Berlin, erklärte: "Wir sind erleichtert und ziemlich stolz, diesen besonderen Moment miterleben zu können. Ein großes Team hat dazu beigetragen, dass wir heute hier in der Steppe mit unseren Berliner Pferden stehen können."

Stephanie Ward von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt meinte: "Dank einer einzigartigen Partnerschaft von Zoos, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen erleben wir nun endlich, dass diese für das Ökosystem so wichtige Art in ihr historisches Verbreitungsgebiet zurückkehrt."

Mehr zum ThemaHitzewelle in Mexiko: Affen fallen tot von Bäumen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.