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Bulgarischer Präsident beschuldigt NATO, rote Linien in der Ukraine verletzt zu haben

Unerwartete Töne aus Sofia: Der bulgarische Präsident Rumen Radew hat der NATO die Verantwortung für die gefährliche Eskalation in der Ukraine zugewiesen. Das westliche Bündnis hat alle roten Linien überschritten, die bislang eine unkontrollierbare Eskalation verhinderten, sagte er im bulgarischen Fernsehen.
Bulgarischer Präsident beschuldigt NATO, rote Linien in der Ukraine verletzt zu habenQuelle: Gettyimages.ru © Marcus Brandt/dpa

Die Situation in der Ukraine wird aufgrund der Verletzung roter Linien durch westliche Länder unkontrollierbar, so der bulgarische Präsident Rumen Radew. Das bulgarische Staatsfernsehen zitierte ihn am Montag wie folgt:

"Bis jetzt gab es zwei rote Linien, die die unkontrollierte Eskalation [des Konflikts in der Ukraine ‒ Anm. d. Red.] zurückgehalten haben. [...] Die Erste besteht darin, die geografische Reichweite des Konflikts auf das Territorium der Ukraine zu beschränken, und die Zweite darin, ein direktes Aufeinandertreffen von NATO- und russischen Truppen zu verhindern. Mit der Erlaubnis, westliche Waffen tief im Inneren Russlands einzusetzen und Berater und Ausbilder an die vorderste Front zu schicken, sind diese roten Linien bereits überschritten worden."

Radew fügte hinzu, dass er seinen Standpunkt zur Lage in der Ukraine darlegen werde, wenn er Bulgarien auf dem NATO-Gipfel in Washington vertrete. Der Gipfel wird vom 9. bis 11. Juli in der US-amerikanischen Hauptstadt stattfinden. Es ist Sache der Regierung zu entscheiden, wer Bulgarien genau vertreten wird.

Präsident Radew bezeichnete den Gipfel in Washington als "existenziell" und anders als andere Treffen. Er sagte, die bulgarische Übergangsregierung habe eine "historische Verantwortung" bei der Auswahl der Delegierten.

Nach inoffiziellen Absprachen zwischen der Regierung und dem Präsidialamt ist das Staatsoberhaupt seit 2012 immer zu solchen Veranstaltungen gereist. Vor einem Jahr jedoch schickte die Regierung Premierminister Nikolaj Denkow zum Gipfel in Vilnius. Die bulgarischen Medien brachten diese Entscheidung mit der Tatsache in Verbindung, dass Radew gegen Militärhilfe für Kiew war.

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