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Medien: Oberst von Selenskijs Sicherheitsdienst forderte 2022 Kollegen auf, sich Russland zu ergeben

Ein Oberst, der verdächtigt wird, ein Attentat auf Selenskij und andere Beamte vorbereitet zu haben, forderte seine Untergebenen in den ersten Tagen des Krieges mit Russland auf, ihre Waffen niederzulegen, falls russische Truppen eintreffen sollten. Das berichtete die "Times".
Medien: Oberst von Selenskijs Sicherheitsdienst forderte 2022 Kollegen auf, sich Russland zu ergebenQuelle: Gettyimages.ru © Kay Nietfeld/picture alliance

Ein Oberst der Sicherheitsgarde des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, der Attentate auf hochrangige Beamte vorbereitet habe, forderte seine Untergebenen in den ersten Tagen des Konflikts mit Russland auf, ihre Waffen niederzulegen, falls russische Truppen eintreffen sollten. Mit diesen Worten zitierte die Times einen ungenannten hochrangigen ukrainischen Spionageabwehrbeamten.

Bei der betreffenden Person handelt es sich um Alexander Guk, über dessen Festnahme der SBU in der ersten Maihälfte 2024 berichtet hatte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Strana war er Leiter einer Abteilung der Leitungsstelle für Staatssicherheit. Laut der Times habe er andere Leibwächter um sich versammelt und zu ihnen gesagt:

"Wir sind nicht die Streitkräfte, wir haben keine spezielle Aufgabe, die Ukraine zu verteidigen, und ich werde nicht genug bezahlt, um hier die Festung Brest zu organisieren."

Seine Kollegen hätten Guks Angebot ignoriert, so eine Quelle gegenüber der Zeitung.

Der Gesprächspartner der Times lieferte auch neue Details über die Vorbereitungen von Guk und seinem Komplizen Alexander Derkatsch, einem weiteren Oberst der Sicherheitskräfte, zur Ermordung des Geheimdienstchefs des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Kirill Budanow. Derkatsch wurde Anfang Mai im Gebiet Sumy festgenommen, während Guk in Kiew verhaftet wurde.

Im Rahmen der Vorbereitungen auf das Attentat in der ukrainischen Hauptstadt wurde demnach im Keller eines Hauses ein Drohnenkontrollzentrum eingerichtet. Deren Betreiber sollte einem bestimmten "Kurator" die Koordinaten eines Konvois mit einem schwarzen Toyota Land Cruiser und einem schwarzen Kleinbus mitteilen – die Art von Autokolonne, in der Budanow unterwegs war. An diesem Ort sollte anschließend eine ballistische Rakete einschlagen. Die Drohne hätte dann die Folgen des Angriffs aufgezeichnet und gegebenenfalls Granaten auf diejenigen abgeworfen, die überlebt oder versucht hätten, nach dem Angriff zu helfen. Die Quelle der Zeitung fügte hinzu, dass ein zweiter Angriff geplant gewesen sei, um auch die Rettungsdienste zu zerstören. Der Angriff war für Anfang Mai geplant.

Neben Guk und Derkatsch war den Angaben zufolge eine weitere ungenannte Person, die "für den FSB arbeitet", an den Vorbereitungen beteiligt. Die Verschwörer seien seit mehreren Monaten überwacht worden. Nach Angaben der ukrainischen Sicherheitsdienste gehörten auch der Präsident und der Leiter des SBU, Wassili Maljuk, zu den potenziellen Zielen der Gruppe, so die Times.

Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow kommentierte den SBU-Bericht über die Verhaftung der Oberste Anfang Mai mit der Frage, ob die Informationen des Geheimdienstes tatsächlich als "wahrheitsgemäß" angesehen werden könnten.

Die verhafteten Oberstleutnants hätten sich schuldig bekannt, so die Times weiter. Außerdem hätten sie Einzelheiten über den Versuch angegeben, Selenskij zu Beginn des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine als Geisel zu nehmen: Der gefangene Präsident hätte in diesem Fall eine Videobotschaft aufnehmen sollen, in der er gesagt hätte, er würde sich ergeben. Andernfalls wäre er getötet worden.

Nach Angaben der Times erhielt Guk 3.000 US-Dollar pro Monat und zusätzlich 1.000 US-Dollar für Reisen im Auftrag. Er erhielt das Geld demnach in Europa, wohin er reiste, um seine Familie zu besuchen. Derkatsch habe aus Gewinnsucht und wegen eines möglichen beruflichen Aufstiegs gehandelt, den ihm Guk verschaffen sollte, so die Zeitung.

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