Eskalation im Handelskrieg: China droht mit Ausweitung von Gegenmaßnahmen gegen EU-Beschränkungen
Die EU-Kommission droht China mit Strafzöllen. China verzerre durch Subventionen den Wettbewerb, ist das Argument. Dadurch könnten E-Autos, aber auch Stahl besonders günstig angeboten werden. Das zerstöre die heimische Industrie und führe zu Deindustrialisierung in der EU, glaubt man in Brüssel.
Die USA haben bereits Strafzölle eingeführt, im Kern aus den gleichen Gründen, die auch die EU-Kommission anführt.
Im Gegenzug hat China bereits am vergangenen Sonntag eine Anti-Dumping-Untersuchung zu einer Chemikalie angekündigt, die im Fahrzeugbau Verwendung findet. Copolymerisiertes Paraformaldehyd aus der EU, den USA, Japan und Taiwan soll demnach mit Zöllen belegt werden. Der Schritt gilt als Warnschuss, denn die bezogene Menge dieses Produkts ist vergleichsweise klein.
Allerdings könnten weitere Schritte folgen. So weist das Handelsblatt auf einen regierungsnahen Kanal auf einer chinesischen Social-Media-Plattform hin. Dort wird darüber spekuliert, dass die Liste sanktionierter Produkte aus der EU und dem Westen zugeordneten Ländern deutlich ausgeweitet werden könnte. Vor allem die EU steht im Fokus. Das mag seine Ursache darin haben, dass die wenig kultursensible EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Chinas Präsidenten Xi Jinping bei seinem Besuch in Frankreich offen gedroht hatte.
"Wenn Europa so weitermacht, könnte China gezwungen sein, eine Reihe von Vergeltungsmaßnahmen zu treffen", hieß es nun in einem der Beiträge auf der Plattform. Die Rede ist von Sanktionen im Agrarsektor unter Einschluss von Molkereiprodukten und Wein, aber auch von Flugzeugteilen. Bedeutung erhält das Posting dadurch, dass die chinesische Handelskammer in der EU auf den Beitrag verwiesen hat.
China umgeht die Strafzölle auf E-Fahrzeuge durch eine Verlagerung der Produktion. So plant der chinesische E-Auto-Produzent BYD seine Fahrzeuge für den US-Markt in Mexiko herzustellen. Bis Ende des Jahres soll dort eine Produktionskapazität von 140.000 Fahrzeugen pro Jahr entstehen, teilte die US-Vertreterin von BYD in der vergangenen Woche mit. Für den europäischen Markt ist ein Werk in Ungarn geplant. Die Eröffnung wird für 2026 erwartet.
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