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NATO-Übung in Estland: Britisches Militär fürchtet Datendiebstahl von den Handys

Britische Soldaten wurden vor einer NATO-Übung in Estland vor der Gefahr eines Datendiebstahls von Mobiltelefonen durch die russische Seite gewarnt, so die Times. Die Militärs wurden angewiesen, ihre Geräte auf der Basis zu lassen und die Geolokalisierung auszuschalten.
NATO-Übung in Estland: Britisches Militär fürchtet Datendiebstahl von den HandysQuelle: Gettyimages.ru © Jakub Porzycki/NurPhoto

Im Vorfeld der NATO-Übung Swift Response am Wochenende in Estland wurden britische Militärangehörige vor der Gefahr eines Diebstahls von Handydaten gewarnt, berichtet die Zeitung The Times. Die Gefahr ginge von russischen Hackern aus, sei den britischen Soldaten mitgeteilt worden.

Die an den Manövern teilnehmenden Einheiten für elektronische Kriegsführung behaupteten, die verschleierten Drohungen beträfen unter anderem Aktionen, die auf die Familien der Soldaten abzielten, wie zum Beispiel das Auslesen von "persönlichen Kontaktinformationen der Angehörigen" aus den Geräten. Ein Kommunikationsoffizier der UK Airborne Squadron erklärte, die Hauptbedrohungen für persönliche Geräte seien "die Geolokalisierung sowie das Abrufen von Informationen von Mobiltelefonen".

Wie die Zeitung weiter berichtet, wurden nach einem Vorfall bei einer Übung in Estland im Jahr 2017 neue Regeln für das Militär eingeführt. Damals hatten sich mehrere Soldaten über "seltsame Dinge" beschwert, die mit ihren Telefonen geschehen sein sollen. Unter anderem sollen Kontakte aus den Geräten verschwunden sein. In der Folge müssen Soldaten beispielsweise die SIM-Karten aus ihren Geräten entfernen und dürfen das Internet nur an "sicheren Hotspots" nutzen.

In den Richtlinien für die Nutzung von Mobiltelefonen, die für britische Soldaten herausgegeben wurden, werden diese angewiesen, niemals Informationen über die Arbeit in sozialen Netzwerken zu posten, "die dazu verwendet werden könnten, Ihnen oder Ihren Kollegen zu schaden", schreibt die Times. Außerdem müssen die Telefone bei Übungen und Einsätzen in den Schlafsälen deponiert bleiben.

Am 3. Mai wurde der Geschäftsträger der russischen Botschaft in Berlin ins Auswärtige Amt einbestellt, weil der E-Mail-Server der regierenden Sozialdemokratischen Partei (SPD) im Januar 2023 gehackt worden war und die Behörden die Gruppierung APT28 dahinter vermuten. Diese soll angeblich in Verbindung mit der Hauptnachrichtendirektion des Generalstabs der russischen Streitkräfte stehen, mutmaßen die deutschen Behörden. Am selben Tag teilte das tschechische Außenministerium mit, dass mehrere Einrichtungen des Landes im Jahr 2023 Aktionen von APT28 zum Opfer gefallen seien.

Später veröffentlichte die NATO eine Erklärung, in der es hieß, die Gruppierung habe Regierungsbehörden, Betreiber kritischer Infrastrukturen und weitere Organisationen "im gesamten Bündnis" angegriffen, darunter in Litauen, Polen, der Slowakei und Schweden. Der Block bezeichnete diese Hacker als "von Russland gesponsert". Die Allianz äußerte sich auch besorgt über Moskaus drohende "hybride Aktionen" auf dem Territorium der Mitgliedsstaaten des Blocks.

Russlands Außenministerium bezeichnete die Anschuldigungen gegen Moskau als haltlose Spekulationen und als Grund, "die antirussische Karte zu spielen".

Mehr zum Thema - Bericht: Chinesische Hacker erbeuten Daten vom britischen Militär

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