International

Lage immer verzweifelter: Ukrainische Regierung droht Bürgern mit Vollmobilisierung

Trotz oder gerade wegen der hoffnungslosen Lage des ukrainischen Militärs nehmen die martialischen Töne aus Kiew zu. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmitri Lasutkin, erklärt nun gar das Ende des "friedlichen Lebens".
Lage immer verzweifelter:  Ukrainische Regierung droht Bürgern mit VollmobilisierungQuelle: AFP © Roman Pilipey

Die gesamte ukrainische Gesellschaft müsse Opfer bringen und ihr friedliches Leben vergessen, um Russland zu besiegen, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmitri Lasutkin, am Samstag gegenüber dem Sender Espresso TV.

Nach einer Reihe von Rückschlägen im Konflikt mit Moskau überarbeitet Kiew sein Wehrpflichtsystem, um die Truppenstärke zu erhöhen, wobei kommende Woche harte Reformen in Kraft treten sollen.

Lasutkin sagte gegenüber dem Sender: "Global gesehen wird sich ab dem 18. Mai, wenn das Mobilisierungsgesetz in Kraft tritt, vor allem die Herangehensweise an diesen Krieg ändern [...] Die Situation, in der einige Menschen an der Front kämpfen, während andere ein ruhiges Leben führen, wird offensichtlich zu Ende gehen."

Das Leben in Kiew unterscheide sich "auffallend" von der Situation im Osten des Landes, die "abnormal" sei, so Lasutkin weiter. Er fügte hinzu:

"Es wäre normal, wenn unser Feind schwach wäre. Aber bei einem solchen Feind müssen das ganze Land und die ganze Gesellschaft mobilisiert werden."

Die Ukraine wirkt verzweifelt, da sie seit dem Ausbruch der Feindseligkeiten im Februar 2022 nach Moskauer Schätzungen fast eine halbe Million Tote zu ersetzen hat.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu sagte letzte Woche, dass die Ukraine allein im Jahr 2024 mehr als 111.000 Soldaten verloren habe.

Im vergangenen Monat hat Präsident Wladimir Selenskij Änderungen an den Wehrpflichtbestimmungen vorgenommen, die das Einberufungsalter auf 25 Jahre herabsetzen.

Zudem wurden die Einberufungsbescheide automatisiert und die Befugnisse der Einberufungsbeamten erheblich ausgeweitet. Gleichzeitig wurden verschiedene Einschränkungen für Wehrdienstverweigerer eingeführt.

Das Außenministerium hat die konsularischen Dienstleistungen für wehrpflichtige Ukrainer im Ausland ausgesetzt. Die ukrainischen Behörden drohen mit der Sperrung von Bankkonten und der Einschränkung des Eigentums derjenigen, die versuchen, sich dem Militärdienst zu entziehen. Die Bußgelder für Verstöße gegen die Wehrpflicht wurden auf 520 US-Dollar (rund 482 Euro) erhöht.

Als Reaktion auf die Änderungen hat die Zahl der ukrainischen Männer, die aus dem Land fliehen wollen, stark zugenommen. Der Sprecher des Grenzschutzes, Andrei Demtschenko, sagte kürzlich, dass täglich etwa 120 bis 150 Personen bei dem Versuch, die Ukraine illegal zu verlassen, aufgegriffen werden – und einige bei solchen Versuchen sogar sterben.

Mehr zum Thema"Das Spiel muss weitergehen": Weitere US-Militärhilfe für Kiew trotz aussichtsloser Lage

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.