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Russland ruft Iran und Israel zur Zurückhaltung auf: Besorgnis wegen gefährlicher Eskalation

Nach dem Vergeltungsschlag Irans auf Israel äußert Russland seine Besorgnis wegen einer weiteren Eskalation in der Region. Das Außenministerium in Moskau ruft alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Vize-Sicherheitsratschef Dmitri Medwedew wirft den USA Doppelstandards vor.
Russland ruft Iran und Israel zur Zurückhaltung auf: Besorgnis wegen gefährlicher EskalationQuelle: AFP © KIRILL KUDRYAVTSEV

Das russische Außenministerium hat sich nach einem massiven Angriff Irans auf Israel äußerst besorgt gezeigt. In der entsprechenden Erklärung vom Sonntagvormittag stellte die diplomatische Behörde fest, dass in der Nacht zum 14. April eine große Zahl an Raketen und Drohnen auf Israels Territorium abgefeuert worden war. Dabei berief sich das Ministerium auf die Darstellung der Führung in Teheran, wonach das Land im Rahmen seines Rechtes auf Selbstverteidigung agiert habe, nachdem iranische Objekte in der Region, darunter ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus, attackiert worden seien. Die russischen Diplomaten machten darauf aufmerksam, dass Moskau den Angriff vom 1. April entschieden verurteilt hatte.

"Leider konnte der UN-Sicherheitsrat wegen der Position seiner westlichen Mitglieder auf den Schlag gegen das iranische Konsulat nicht adäquat reagieren."

Moskau stufte diese weitere Eskalation in der Region als "gefährlich" ein. Russland habe mehrmals gewarnt, dass die fehlende Lösung für zahlreiche Krisen im Nahen Osten – und vor allem für den palästinensisch-israelischen Konflikt – in Zukunft zu wachsenden Spannungen führen werde. Solche Konflikte würden mitunter von verantwortungslosen Provokationen geschürt.

"Wir rufen alle involvierten Seiten zur Zurückhaltung auf und rechnen damit, dass die Staaten der Region bestehende Probleme mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen werden."

Darüber hinaus appellierte die diplomatische Behörde an "konstruktiv eingestellte" internationale Akteure, zur Krisenlösung beizutragen. Zugleich riet das Ministerium in Moskau den russischen Bürgern, die sich derzeit in Israel, Jordanien, im Libanon und in Syrien aufhalten, Empfehlungen der russischen Diplomaten zu verfolgen und zu beachten.

Der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, verwies seinerseits auf einen deutlichen Unterschied in den Positionen der US-Regierung in Bezug auf den Nahen Osten und in Bezug auf die Ukraine. Das Wort Ukraine setzte der ehemalige russische Präsident in seiner gewohnten Manier in Anführungszeichen. Auf Telegram schrieb der Politiker, dass Amerika keinen großen Krieg im Nahen Osten wolle, da ein Krieg zwischen Israel und Iran eine zusätzliche Ungewissheit im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr mit sich bringen werde. Die Tötung von Menschen im Gazastreifen verschlimmere die Siegeschancen von Präsident Joe Biden.

"Der Tod von Menschen bei uns ist ihnen dagegen gleichgültig. Je mehr, desto besser. Auf allen Seiten."

Medwedew warf den USA vor, in den Ukraine-Krieg zum eigenen Profit zu investieren.

Laut Medienberichten hatte Teheran bei seiner Attacke zwischen 400 und 500 unbemannte Luftfahrzeuge sowie ungefähr 150 Raketen eingesetzt. Die Drohnen wurden demnach aus den westlichen Provinzen des Landes gestartet. Es gab auch Berichte über Drohnenattacken vom Jemen und vom Libanon aus. Israel fing nach eigenen Angaben mit Unterstützung der USA und Großbritanniens die meisten Luftziele ab. Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor. Die israelische Hilfsorganisation Magen David Adom behandelte mehr als 31 Menschen. Die meisten von ihnen hatten Beschwerden aufgrund von starkem Stress oder leichten Verletzungen, die sie sich unterwegs zu den Luftschutzräumen zugezogen hatten.

Die Armee der Wächter der Islamischen Revolution nannte den Angriff auf Israel eine Vergeltung für die "zahlreichen Verbrechen" des Nahostlandes, darunter die tödliche Attacke auf ein iranisches Konsulatsgebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Viele Länder verurteilten indes den Vergeltungsschlag und warnten vor einer akuten Eskalation.

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