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Paschinjan: Ex-Karabach-Politiker wollen Macht in Armenien ergreifen

Im Falle eines Machtverlusts in Karabach würden lokale Politiker die Macht in Armenien ergreifen, sagte Premierminister Paschinjan. Vor der aserbaidschanischen Operation in Karabach hatten er und die Führer Karabachs unterschiedliche Positionen zum Schicksal der Region.
Paschinjan: Ex-Karabach-Politiker wollen Macht in Armenien ergreifenQuelle: Sputnik © Sergei Karpuchin

Die politische Elite Berg-Karabachs werde im Falle eines Verlusts der Region die Macht in Armenien an sich reißen, sagte der Ministerpräsident der armenischen Republik, Nikol Paschinjan. Seine Worte werden von der Nachrichtenagentur Nowosti-Armenija zitiert:

"Sie dachten: 'Wenn es hier nicht klappt, dann lasst uns die Macht in Armenien ergreifen.'"

Paschinjan nannte jedoch keine Einzelheiten.

Im September 2023 hatte Aserbaidschan eine "Anti-Terror-Operation" in Berg-Karabach durchgeführt, in deren Folge es die Kontrolle über die Region übernahm. Der damalige Präsident der nicht anerkannten Republik, Samwel Schachramanjan, setzte sich nach der Operation nach Armenien ab. Sein Vorgänger Araik Arutjunjan wurde festgenommen. Unter Schachramanjan war Artur Arutjunjan, ein Cousin des ehemaligen Präsidenten, Regierungschef. Er leitete die karabachische Delegation bei den Verhandlungen mit Aserbaidschan.

Zu den von Aserbaidschanern inhaftierten ehemaligen Politikern Karabachs gehörte auch der ehemalige Republikchef Ruben Wardanjan. Im September 2022 verzichtete der Geschäftsmann auf die russische Staatsbürgerschaft und ging nach Karabach, wo er bis zum Februar 2023 im Amt war.

Nach der Operation im September schloss Paschinjan die Anerkennung der karabachischen Exilregierung aus.

Paschinjan ist der Meinung, dass die jüngsten Ereignisse in Berg-Karabach ein weiterer Versuch waren, die armenische Staatlichkeit zu zerstören – einen der früheren Versuche bezeichnete er als den Krieg von 2020. Die politische Elite der untergegangenen Republik habe in den vergangenen Jahren die Bevölkerung Karabachs gegen Armenien aufgebracht, was ihr jedoch nicht gelungen sei, so der Premierminister. Paschinjan zufolge war einer der Gründe die Effizienz bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Berg-Karabach. Von den rund 120.000 Einwohnern Karabachs sind etwa 100.000 nach Armenien geflohen.

Der armenische Regierungschef betonte, dass Berg-Karabach einen autonomen Status innerhalb Aserbaidschans haben und sowohl von Aserbaidschanern als auch von Armeniern aus Karabach regiert werden sollte.

Im Jahr 2023, vor der Militäroperation Aserbaidschans, erklärte Paschinjan seine Bereitschaft, Karabach als Teil dieser Republik anzuerkennen, was von den Behörden Karabachs abgelehnt wurde. Insbesondere forderte deren Präsident, Araik Arutjunjan, Jerewan auf, "von jeglichen Handlungen und Erklärungen zur Anerkennung" Karabachs als Teil Aserbaidschans Abstand zu nehmen, da dies dem Willen der Bevölkerung der nicht anerkannten Republik nicht entsprechen würde.

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