Israelischer Angriff auf iranische Botschaft in Syrien: Wie wird Teheran reagieren?
Nach dem israelischen Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien stehe Iran vor einem Dilemma: "Wie kann er Vergeltung üben, ohne einen größeren Konflikt auszulösen", den Teheran nach Ansicht von Nahost-Analysten nicht zu wollen scheint, so Reuters.
Bei dem Angriff am Montag wurden zwei iranische Generäle und fünf Militärberater auf dem Gelände der iranischen Botschaft in Damaskus getötet. Er erfolgte zu einer Zeit, zu der Israel seine seit langem laufende Kampagne gegen Iran und die von ihm unterstützten bewaffneten Gruppen intensiviert. Der iranische Oberste Führer Ayatollah Ali drohte nun Israel mit der Vergeltung.
"Teheran hat mehrere Möglichkeiten. Es könnte seine Verbündeten auf die US-Streitkräfte loslassen, oder sie für direkte Angriffe auf Israel einsetzen, oder als weiteres Szenario könnte auch Iran als Reaktion sein Atomprogramm vorantreiben", so Reuters.
Unter der Bedingung der Anonymität sagten US-Beamte, sie würden genau beobachten, ob, wie in der Vergangenheit, von Iran unterstützte Stellvertreter nach dem israelischen Schlag vom Montag US-Truppen im Irak und in Syrien angreifen würden. Derartige iranische Angriffe wurden im Februar eingestellt, nachdem Washington die Tötung von drei US-Soldaten in Jordanien mit Dutzenden Luftangriffen auf Ziele in Syrien und im Irak vergolten hatte, die mit der Iranischen Revolutionsgarden und von ihm unterstützten Milizen in Verbindung stehen. Die Vereinigten Staaten warnten Teheran am Dienstag unverblümt vor Angriffen auf ihre Streitkräfte.
Der US-Beamte erklärte, angesichts der Bedeutung des israelischen Angriffs könnte Iran gezwungen sein, mit einem Angriff auf israelische Interessen zu reagieren, anstatt die US-Truppen anzugreifen.
Elliott Abrams, Nahostexperte beim US-amerikanischen Think-Tank Council on Foreign Relations, sagte ebenfalls, er glaube, dass Iran keinen totalen Krieg mit Israel wolle, aber israelische Interessen angreifen könne. "Ich glaube, dass Iran im Moment keinen großen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah will, sodass eine Antwort nicht in Form einer großen Hisbollah-Aktion erfolgen wird", so Abrams. "Sie haben viele andere Möglichkeiten zu reagieren, zum Beispiel, indem sie versuchen, eine israelische Botschaft anzugreifen", fügte er hinzu.
Iran könnte auch mit einer Beschleunigung seines Atomprogramms reagieren. Doch die mögliche Erhöhung des Reinheitsgrads des angereicherten Urans auf 90 Prozent, was als bombenfähig gilt – könnten nach hinten losgehen und einen israelischen oder US-amerikanischen Schlag auslösen, so hieß es in REUTERS.
Jon Alterman, Direktor des Nahostprogramms der Denkfabrik CSIS in Washington, sagte, er erwarte keine massive iranische Reaktion auf den Angriff auf seine Botschaft. "Iran ist weniger daran interessiert, Israel eine Lektion zu erteilen, als seinen Verbündeten im Nahen Osten zu zeigen, dass er nicht schwach ist."
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