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Außenminister Polens: USA wussten vorab von der Nord-Stream-Sprengung

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat in einem am Freitag veröffentlichten Zeitungsinterview behauptet, die USA hätten im Jahr 2022 von der bevorstehenden Sprengung der Nord-Stream-Pipeline gewusst und nichts dagegen unternommen. Es gebe "also" viel, wofür man den USA dankbar sein müsse, so Sikorski.
Außenminister Polens: USA wussten vorab von der Nord-Stream-SprengungQuelle: www.globallookpress.com © Tomas Tkacik/Keystone Press Agency

In einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung Rzeczpospolita hat der polnische Außenminister Radosław Sikorski behauptet, die USA hätten 2022 vorab von der bevorstehenden Sprengung der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream in der Ostsee gewusst und bewusst nichts dagegen unternommen. 

Wörtlich sagte Sikorski: 

"Wenn man der Presse Glauben schenken darf, wurde dies von denjenigen getan, die ein Interesse daran hatten. Und die US-Seite wusste im Voraus davon und hat es nicht verhindert. Es scheint also, als gäbe es viel, wofür man dankbar sein kann ... Und meine persönliche Einstellung zu Nord Stream ist seit vielen Jahren bekannt."

Auf die nochmalige Nachfrage des Reporters, ob die Ukraine hinter dem Sabotageakt stecke, sagte der Minister: 

"Ich glaube, dass derjenige, der ein Interesse daran hatte, dies getan hat."

Bereits 2006 hatte Sikorski den Bau von Nord Stream 1 den "neuen Molotow-Ribbentrop-Pakt" genannt. Am Tag der Sprengung der Gaspipeline postete er auf Twitter eine Aufnahme des aus dem Meerwasser über der gesprengten Stelle austretenden Gases und bedankte sich ausdrücklich bei den USA.

In dem Interview kündigt der polnische Außenminister darüber hinaus 50 Milliarden Euro zusätzlicher makroökonomischer Hilfe für die Ukraine an, die nach seinen Worten in der EU bereits vereinbart seien, und verweist auf die Ergebnisse des Gipfeltreffens des sogenannten "Weimarer Dreiecks" am vergangenen Freitag in Berlin, bei dem sich Deutschland, Frankreich und Polen auf weitere 5 Milliarden Euro militärischer Unterstützung für die Ukraine geeinigt haben.

Die Explosionen an den Gasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2, die durch die Ostsee von Russland nach Deutschland verlaufen, hatten sich am 26. September 2022 nahe der dänischen Insel Bornholm ereignet. Dabei wurden drei der vier Pipelines beschädigt. Russland und der Westen gaben sich anschließend gegenseitig die Schuld. Schweden, Deutschland und Dänemark leiteten nach dem Vorfall Untersuchungen ein. Russland durfte sich nicht an den Ermittlungen beteiligen. Inzwischen haben Schweden und Dänemark die Ermittlungen eingestellt, ohne einen Schuldigen zu benennen. 

In dem Interview mit Tucker Carlson Anfang Februar des laufenden Jahres hat Russlands Präsident Wladimir Putin angedeutet, dass die USA die Sprengung ausgeführt hätten. Sie hätten ein klares Motiv gehabt, die Explosionen an den beiden Nord Stream-Gaspipelines im Jahr 2022 durchzuführen, und die CIA sei für den Angriff verantwortlich. In deutschen Massenmedien wird vor allem in Richtung einer ukrainischen Täterschaft spekuliert. 

Mehr zum Thema - Wie beim "Mord im Orient-Express": Schweden stellt Ermittlungen zur Sprengung von Nord Stream ein

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