Paschinjan warnt vor drohendem Krieg mit Aserbaidschan schon diese Woche
Bei einem Treffen mit Einwohnern des Dorfes Woskepar im Gebiet Tawusch hat der armenische Premierminister Nikol Pashinjan erklärt, dass bereits in dieser Woche ein Krieg ausbrechen könnte, wenn die Republik nicht die Angelegenheit der Festlegung der Grenze mit Aserbaidschan diskutiere. Auf die Frage eines Einwohners antwortete Paschinjan, man könne jetzt "aufstehen und den Saal verlassen" und sagen, dass es keine Festlegung und Demarkation der Grenze geben werde. Der Politiker warnte in diesem Zusammenhang:
"Aber das bedeutet, dass es Ende der Woche einen Krieg geben wird. Und ich weiß, was am Ende dieses Krieges passieren wird. Wenn wir uns dann irgendwo auf dem Platz der Republik treffen, werden Sie sagen: Na, wir sind einfache Dorfbewohner, wir hatten keine Informationen, aber Sie wussten alles."
Armenien dürfe keinen Krieg mit Aserbaidschan zulassen, deshalb sei es notwendig, sich für eine "Grenzanpassung" zu entscheiden, meint Paschinjan. Nach Ansicht des Premierministers gebe es "eine echte Chance", den Prozess der Festlegung der Grenze zwischen den beiden Ländern zu beginnen. Es handele sich um den Abschnitt vom Dorf Baganis bis zum Dorf Berkaber im Gebiet Tawusch, so der Politiker.
Anfang März forderte Aserbaidschan von Armenien, acht Dörfer an der Grenze zu verlassen, die Baku als besetzt betrachtet. Baku bestreitet seinerseits, dass es 31 Dörfer besetzt, die Jerewan für sein Territorium hält. Diesbezüglich äußerte sich Paschinjan im Gespräch mit Dorfbewohnern wie folgt:
"Unsere Politik ist, dass wir keinen Krieg zulassen sollten. Und deshalb haben wir beschlossen, dass wir uns für die Anpassung der armenischen Grenze in diesem Abschnitt einsetzen müssen."
Vergangene Woche unterstrich Paschinjan, dass die Dörfer im Gebiet Tawusch, deren Verlassen Aserbaidschan fordert, nie zum Hoheitsgebiet des Nachbarlandes gehört hätten:
"Es wird behauptet, die armenische Regierung habe vor, die Dörfer des Gebiets Tawusch an Aserbaidschan abzutreten. Nie und bei keiner Diskussion gab es die Frage der Übergabe von Dörfern im Gebiet Tawusch, und kann es auch nicht geben."
In diesem Zusammenhang schlug er vor, "zunächst das Territorium der Republik Armenien festzulegen, damit auf dieser Grundlage klar formuliert werden kann, wo und warum Aserbaidschan territoriale Ansprüche gegenüber Armenien habe und wo es faktisch oder möglicherweise keine territorialen Ansprüche gegenüber der Republik Armenien hat."
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