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Bischof der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche berichtet dem UN-Menschenrechtsrat über Verfolgung

Die Verfolgung der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) und ihrer Gläubigen durch das aktuelle Regime in Kiew schreitet unermüdlich voran. Ein Hierarch der UOK durfte nun vor dem UN-Menschenrechtsrat darüber sprechen.
Bischof der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche berichtet dem UN-Menschenrechtsrat über Verfolgung© UNO / Union Orthodoxer Journalisten

Von Alexej Danckwardt

Am 8. März 2024 hat der Metropolit der kanonischen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) Theodosius von Tscherkassy und Kanew vor dem UN-Menschenrechtsrat im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema "Bekämpfung von religiösem Hass" gesprochen und dabei über die Diskriminierung und Verfolgung seiner Glaubenskongregation in der heutigen Ukraine berichtet. 

Der ukrainische Geistliche erklärte unter anderem, dass die derzeitigen ukrainischen Behörden auf verschiedenen Ebenen Gläubige der UOK dazu zwingen, zu der neuen religiösen Organisation überzutreten, die 2019 von Patriarch Bartholomäus in der Ukraine gegründet wurde. Dies geschieht unter anderem durch aggressive Medienkampagnen und öffentliche Erklärungen von Politikern, aber auch mit roher Gewalt gegen Gläubige. Die staatliche Propaganda beschuldigt die ukrainisch-orthodoxen Gläubigen und geistlichen Würdenträger fälschlich der Kollaboration mit Russland, wodurch religiöser Hass gegen die Konfession geschürt werde.

In diesem Zusammenhang rief Metropolit Theodosius die internationale Gemeinschaft dazu auf, so oft wie möglich Stellung zu nehmen und Situationen rechtlich zu bewerten, in denen die Rechte der Gläubigen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche verletzt werden.

Auch wenn es durch andere Ereignisse in den letzten Monaten in den Hintergrund getreten ist, geht die Verfolgung der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche in der Ukraine weiter. Das Gesetz, mit dem ein vollständiges Verbot dieser traditionellen Mehrheitskonfession des Landes durchgesetzt werden soll, wird vom ukrainischen Parlament in zweiter Lesung in den Ausschüssen beraten und soll demnächst endgültig angenommen werden. Mehrere Hierarchen der Kirche unterliegen weiter der Strafverfolgung und befinden sich teilweise in Untersuchungshaft. Aus ihrem traditionellen Hauptsitz, dem Kiewer Höhlenkloster, ist die UOK ausgeschlossen und darf nur noch eine kleinere Kirche auf dem Gelände für Gottesdienste nutzen. 

Ein besonders absurder Fall der Strafverfolgung von Geistlichen wurde Anfang März bekannt. Gegen Michail Benz, Rektor eines Männerklosters der UOK in Chust, und Wassilij Rossocha, Priester der St.-Nikolaus-Kirche in Peretschin (beide Orte im westukrainischen Transkarpatien), wurde ein Strafverfahren wegen der "Verbreitung kommunistischer Symbole" nach Art. 436-1 des Strafgesetzbuchs der Ukraine eingeleitet. Darauf stehen in der "demokratischen" Ukraine bis zu fünf Jahre mit Beschlagnahme von Vermögen. Ihr Verbrechen: Sie hatten in sozialen Netzwerken etwas über den Großen Vaterländischen Krieg gepostet.

In der Ukraine läuft es geradezu wörtlich nach Niemöller, einem christlichen Theologen: 

"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

Den Punkt mit den Juden hat das Regime in Kiew allerdings übersprungen, das käme bei seinen Sponsoren in Übersee nicht so gut an, wie die Verfolgung von Kommunisten, Gewerkschaftern und orthodoxen Christen.  

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