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Stoltenberg widerspricht Macron: NATO-Truppen nicht in die Ukraine, auch nicht im Alleingang

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat in einem Reuters-Interview am Montag Vorstöße des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, zurückgewiesen. Solche Entscheidungen können nur von allen NATO-Mitgliedern zusammen getroffen werden, sagte er.
Stoltenberg widerspricht Macron: NATO-Truppen nicht in die Ukraine, auch nicht im AlleingangQuelle: AFP © KENZO TRIBOUILLARD / AFP

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am Montag gesagt, die NATO habe keine Pläne, Truppen in die Ukraine zu entsenden, und riet Macron, das Bündnis und seine Mitglieder in wichtigen Fragen zu konsultieren. Mit dieser Aussage zitieren RIA Nowosti und slowakische sowie albanische Medien den Politiker. Reuters selbst hat diesen Teil des Interviews noch nicht im öffentlichen Zugang. 

Laut RIA Nowosti soll Stoltenberg gesagt haben: 

"Die NATO hat keine Pläne, Truppen in die Ukraine zu entsenden [...] Es ist wichtig, dass wir uns beraten und zu einem gemeinsamen Ansatz bei diesen wichtigen Themen kommen, weil sie für uns alle von Bedeutung sind."

Stoltenberg sagte, dass auch dann das gesamte Bündnis betroffen wäre, wenn einzelne NATO-Länder Truppen in die Ukraine entsenden würden. Daher sollten solche Entscheidungen nicht über die Köpfe anderer NATO-Mitglieder getroffen werden. 

Auf die Frage, ob Macron einen Fehler gemacht habe, als er von "strategischer Zweideutigkeit" über die mögliche Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine sprach, wiederholte Stoltenberg laut der slowakischen Zeitung SME seinen Standpunkt:

"Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns konsultieren und dass wir einen gemeinsamen Ansatz in diesen wichtigen Fragen haben."

Gleichzeitig beharrt Stoltenberg auf der Fortsetzung militärischer Hilfe für die Ukraine. Laut Reuters habe er deutlich gemacht, dass er mit den Äußerungen von Papst Franziskus, die Ukraine solle den "Mut zur weißen Fahne" haben und ein Ende des durch die Intervention Russlands ausgelösten Krieges aushandeln, nicht einverstanden ist.

In dem Reuters-Interview auf die Äußerungen des Papstes angesprochen, sagte der Generalsekretär des Militärbündnisses:

"Wenn wir eine dauerhafte friedliche Lösung auf dem Verhandlungsweg wollen, ist der Weg dorthin die militärische Unterstützung der Ukraine."

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