Victoria Nuland enthüllt versehentlich das wahre Ziel des Westens in der Ukraine
Von Rachel Marsden
Victoria Nuland, auch bekannt als der personifizierte Regime Change, ist eine feste Größe im US-Außenministerium und ihres Zeichens Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten. Offenbar wachte sie nun eines Morgens auf, zog die Sicherung aus ihrem geladenen Mundwerk und sprengte versehentlich das Ukraine-Märchen des Westens in die Luft.
Bisher wurde US-Bürgern vorgemacht, ihr gesamtes Steuergeld, das für die ukrainische Hilfe vorgesehen ist, solle dazu dienen, den Ukrainern zu helfen. Aber ist schon einmal jemandem aufgefallen, dass der US-amerikanische Beitrag in Höhe von 75 Milliarden US-Dollar auf dem Schlachtfeld nicht ausreichen wird? Jedenfalls sollte ein Sieg in einem militärischen Konflikt nicht wie eine Niederlage aussehen. Ein Sieg wird jedenfalls gewöhnlich nicht so definiert:
"Nun gut, auf einer genügend langen Zeitachse bis ins Unendliche wird unser Risiko für eine Niederlage gegen Null streben."
Zudem scheinen auch die 178 Milliarden US-Dollar, die der Westen insgesamt zusammengekratzt hat, nicht wirklich etwas zu nützen. Bis auf den Beginn eines globalen Krieg, der den Ukraine-Konflikt über einen regionalen Krieg hinaus hätte ausdehnen können, ist man vor nichts zurückgeschreckt. Der Westen hat allerdings nun die Bank gesprengt, und zwar allein für einen vagen, zukünftigen ukrainischen "Sieg", den sie offenbar nicht klar definieren wollen. Wir hören immer wieder, dass die Unterstützung "so lange dauern wird, wie es nötig ist". Aber wofür genau? Indem sie es nicht klar definieren, können sie die Torpfosten nach Belieben verschieben.
Aber jetzt kommt Miss Regime Change Nuland und zündet auf CNN einige Wahrheits-Granaten über die Ukraine-Hilfen. Sie beginnt mit dem üblichen Slogan, "das zu tun, was wir immer getan haben, nämlich Demokratie und Freiheit auf der ganzen Welt zu verteidigen". Praktischerweise immer dort, wo die Vereinigten Staaten ohnehin die Interessen in ihrem Sinne kontrollieren und weiter steuern wollen – oder da, wo sie ein Land aus dem Umfeld eines globalen Rivalen zerren wollen, um es zu ihren Vasallen zu drängen. "Im Übrigen müssen wir bedenken, dass der Großteil dieses Geldes direkt in die USA zurückfließt, um diese Waffen zu produzieren", sagt Nuland stolz, während sie für das jüngste Hilfspaket an die Ukraine plädiert, das den Republikanern im US-Kongress ein Dorn im Auge ist.
Leute, da haben wir es: Die Ukrainer sind ein bequemer Vorwand, um die Steuergelder in Richtung des militärisch-industriellen Komplexes der USA strömen zu lassen. Dies eröffnet eine völlig neue Perspektive auf die These, dass "es so lange dauern wird, wie es nötig ist". Es ist nur der übliche endlose Krieg um Profite, die als wohlwollende Hilfe verpackt werden. Aber das haben wir schon einmal erlebt. Es erklärt, weshalb der Krieg in Afghanistan kaum mehr als nur der Auftakt zum Krieg im Irak war, warum der globale Krieg gegen den Terrorismus nie enden will, sondern immer nur zu neuen Varianten mutiert.
Das wohl Beste, was sie uns bisher vorenthalten haben, ist die Notwendigkeit einer totalen Überwachung auf militärischem Niveau. Damit der Staat permanent Geister beschwören kann, während die breite Öffentlichkeit mit undurchsichtigen Cyber-Konzepten verwirrt wird, die sie ohnehin nicht verstehen oder begreifen kann. Wenn ein Konflikt oder eine Bedrohung versandet, wird eben ein anderer zugespitzt, verstärkt durch Panik erzeugende Rhetorik eines weißen Ritters. Bei keinem dieser Konflikte gibt es ein Endspiel oder einen Ausweg aus dem Schlamassel. Und auch im Fall der Ukraine soll es offensichtlich keinen geben.
Dennoch gibt es dieses vage Gefühl, die Russland begünstigenden Realitäten in der Ukraine könnten bedeuten, dass der Konflikt sich seinem Ende nähert. Eingeständnisse dessen findet man mittlerweile auch in der westlichen Presse. Das wiederum bedeutet, dass Europa nicht mehr viel Zeit bleibt, um auf den Zug der Geldwäsche aufzuspringen und die Kassen seines eigenen militärisch-industriellen Komplexes zu füllen, wie Washington es von Anfang an getan hatte.
Das würde erklären, warum sich eine Reihe von Ländern nun beeilen, mit der Ukraine bilaterale "Sicherheitsvereinbarungen" für viele Jahre abzuschließen und noch mehr Waffenlieferungen ankündigen. Frankreich, Deutschland, Kanada und Italien haben bereits solche Garantien verkündet. Auch Dänemark tönte, dass es seine gesamte Artillerie in die Ukraine schicken werde. Wenn Sicherheit für Europa das angebliche Ziel ist, dann klingt das irgendwie nach dem Gegenteil, vor allem, nachdem der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba der EU eröffnete, dass "Russland nach der jüngsten Niederlage in Awdejewka näher an die EU gerückt ist". Er klang wie einer dieser Typen im Shopping-TV, die versuchen, schnellstmöglich eine Alarmanlage zu verhökern. Es scheint, dass Russland in den Köpfen des Westens heutzutage nur dafür dient, die Entsendung von Waffen in die Ukraine zu rechtfertigen und gleichzeitig die Steuerzahler davon zu überzeugen, die ganze Farce weiterhin zu finanzieren.
Unterdessen scheint der Weg des Westens in Richtung Frieden eine höchst malerische Route zu nehmen: "Während wir vorankommen, unterstützen wir die Ukraine weiterhin bei der Weiterentwicklung der Friedensformel des Präsidenten Selenskij", sagten die Staats- und Regierungschefs der G7 nach einem Treffen mit Selenskij in Kiew. Schön zu sehen, dass er anscheinend seine ganze Zeit dieser magischen Friedensformel widmet, anstatt herumzureisen und seinen westlichen Kumpels Geld abzupressen, indem er ihnen mit Putin droht.
Es war bereits ein ziemlich deutlicher Hinweis darauf, was wirklich vor sich ging, als die EU beschloss, die aus Steuergeldern finanzierte Europäische Friedensfazilität (EFF) zu nutzen, um ihren Mitgliedsländern den Preis ihrer eingemotteten, gebrauchten Waffen zu erstatten. Schrott, der in die Ukraine geliefert wurde, wo Russland sie dann endgültig entsorgen wird, bevor jemand in Europa beschuldigt werden konnte, zu viel Geld für die alten Klunker verlangt zu haben. Da der Vorrat an militärischem Alteisen jetzt zur Neige geht, muss man eben neue Waffen herstellen. Ist vielleicht das Geld, das sie für sich selbst in Waffen stecken, der magische Schlüssel, der ihre Volkswirtschaften rettet, die sie zuvor "für die Ukraine" an die Wand gefahren haben?
Dank des losen Mundwerks von Victoria Nuland, das die bisherigen Schwüre, die Hilfen für die Ukraine würden "nicht nach Washington gehen", der Lächerlichkeit preisgab, ist jetzt klar, dass Ukrainer weiterhin sterben müssen, damit die "arme" Rüstungsindustrie nicht am Ende an der Straßenecke um Kleingeld betteln muss. Nuland hat zudem jeden Zweifel über das eigentlich getarnte, ultimative Ziel der USA ausgeräumt, indem sie Putins Führung als "nicht das Russland, das wir uns vorstellten" bezeichnete. Sie hörte sich an, wie jemand, der im Restaurant sein Essen immer wieder in die Küche zurückschickt, weil ihm immer wieder irgendetwas nicht passt.
"Wir wollten einen Partner, der verwestlicht sein würde, der Europäer werden würde. Aber das ist nicht das, was Putin getan hat", sagte Nuland gegenüber CNN.
Genau das hat Putin aber tatsächlich getan. Es ist der Westen, der sich von sich selbst entfernt hat und für seine eigenen Bürger immer unkenntlicher wird. Es ist ziemlich sicher, dass es gerade weit über den bloßen Wunsch hinausgeht, dass ein Land "europäisch" werden solle, denn Deutschland zum Beispiel ist europäisch und sogar ein Verbündeter der USA. Aber Nuland konnte auch den Mund nicht halten darüber, wie sehr sie die Nord Stream Pipelines hasste – bis diese auf mysteriöse Weise in die Luft flogen.
Da der personifizierte Regime Change den verheimlichten Teil der Erzählung des westlichen Establishments dermaßen laut ausgeplaudert hat, ist es geradezu ein Wunder, dass noch niemand Nuland mit ihrem explosiven Mundwerk eine Agentin Russlands genannt hat.
Übersetzt aus dem Englischen.
Rachel Marsden ist eine Kolumnistin, politische Strategin und Moderatorin eines unabhängig produzierten französischsprachigen Programms, das auf Sputnik France ausgestrahlt wird. Ihre Website findet man unter rachelmarsden.com
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