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Medienbericht: Frankreich blockiert Buch seines Ex-Botschafters in Niger

Paris hat Berichten zufolge die Veröffentlichung der "sensiblen" Memoiren des ehemaligen Botschafters in Niger verweigert. Die Memoiren sollen unter anderem Informationen über Frankreichs "Krisenmanagementsystem" in dem Land enthalten.
Medienbericht: Frankreich blockiert Buch seines Ex-Botschafters in NigerQuelle: Gettyimages.ru

Frankreich hat die Veröffentlichung eines Buches seines ehemaligen Botschafters in Niger, Sylvain Itte, gestoppt, da die Vorteile einer Veröffentlichung die Risiken überwiegen würden. Dies berichteten französische Medien am Mittwoch.

Itte wurde von der Militärregierung, die letztes Jahr durch einen Staatsstreich an die Macht kam, aus dem westafrikanischen Land ausgewiesen.

Die Pariser Wochenzeitung Le Canard Enchaine behauptete in einem Artikel, das französische Außenministerium habe Itte Mitte Januar geschrieben und ihn darauf hingewiesen, dass die Memoiren mehrere sensible Informationen über Frankreichs "Krisenmanagementsystem" enthielten.

Das Ministerium soll auch Bedenken geäußert haben, dass der Gesandte in dem Buch, das im März erscheinen sollte, den Austausch zwischen ihm, der französischen Regierung und den nigrischen Militärbehörden dokumentieren würde.

Ein Sprecher von Les Editions du Rocher, dem Verleger von Ittes Werk, sagte gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass "alles geplant und fast fertig war", aber man sei "nicht ganz sicher, was passiert ist." Er fügte hinzu:

"Ich kann mir vorstellen, dass einige Passagen dem Ministerium nicht gefallen haben."

Botschafter Itte verließ Niamey Ende September 2023, nachdem er nach dem Sturz von Präsident Mohamed Bazoum am 26. Juli zur Persona non grata erklärt worden war. Die Putschisten kündigten die Militärabkommen mit Frankreich auf und setzten den Abzug der französischen Truppen durch, weil sie ihnen Versagen im Kampf gegen islamistische Terroristen in der Sahelzone vorwarfen.

Die französische Regierung gab Anfang Januar bekannt, dass sie ihre Botschaft in Niger bis auf Weiteres geschlossen habe, da sich die Beziehungen zur neuen Führung, die Paris als "illegitime Behörden" bezeichnet, verschlechtert hätten.

Am Mittwoch erklärte Les Editions du Rocher, dass das Buch des Gesandten mit dem Titel "Im Herzen der französischen Diplomatie in Afrika" mehr als nur das Patt zwischen Frankreich und der Militärregierung seiner ehemaligen Kolonie im vergangenen Jahr zum Thema habe. Der Verlag beschrieb es als "geopolitisches Buch über ein Land und eine Region im Umbruch", so AFP.

Die Nachrichtenagentur zitierte zudem eine anonyme diplomatische Quelle, die erklärte, dass Bücher, die von französischen Diplomaten geschrieben werden, "genaue ethische Regeln" einhalten und einen "ganz normalen" Prüfprozess durchlaufen müssten.

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