Proisraelische NGO rudert nach Vorwürfen gegen Fotojournalisten zurück: "Nur Fragen aufgeworfen"
Die israelische NGO Honest Reporting hat in einem Bericht nahegelegt, dass die vor Ort anwesenden Pressefotografen im Vorfeld vom Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober wussten. Im Bericht schrieb die NGO:
"Ist es vorstellbar, dass 'Journalisten' zufällig am frühen Morgen an der Grenze aufgetaucht sind, ohne sich vorher mit den Terroristen abgesprochen zu haben? Oder waren sie Teil des Plans?"
Beweise für eine mögliche Verwicklung der Journalisten hatte Honest Reporting jedoch nicht vorgelegt. Nun ruderte ein Sprecher der NGO in einem Interview zurück und attackierte seine Kritiker: Der Aktivist und Geschäftsführer von Honest Reporting Gil Hoffman behauptete, "einige Leute mit einer Agenda" hätten die NGO "in ein schlechtes Licht gerückt". Dem israelischen TV-Sender i24News sagte er:
"Sie taten so, als würden wir Fakten nennen, anstatt Fragen zu stellen."
Dabei habe man "nur Fragen aufgeworfen", monierte Hoffman. Weiterhin behauptete er:
"Wir haben keine Anschuldigung veröffentlicht, dass sie es wirklich wussten."
Man habe lediglich "Menschen ermutigen wollen, sich mit den in dem Bericht aufgeworfenen Fragen auseinanderzusetzen".
Die Veröffentlichung des Berichts, in dem angeblich nur "Fragen" gestellt wurden, sorgte dennoch für Aufruhr, da sich zahlreiche Medien und Nachrichtenagenturen Anschuldigungen ausgesetzt sahen. Die Nachrichtenagentur AP und der US-Sender CNN kündigten als Reaktion auf den Bericht an, dass sie nicht mehr mit einem freiberuflichen Fotografen zusammenarbeiten würden. Vom betreffenden Fotografen existieren Aufnahmen, die diesen in einer innigen Umarmung mit Yahya Sinwar zeigen, dem Chef der Hamas im Gazastreifen.
In anderen Fällen verteidigten Medien ihre freien Fotojournalisten: Die New York Times erklärte beispielsweise, es seien "vage Anschuldigungen" gegen ihren freien Fotojournalisten erhoben worden, für die es "keine Beweise" gebe. "Unsere Überprüfung seiner Arbeit zeigt, dass er das getan hat, was Fotojournalisten bei großen Nachrichtenereignissen immer tun, nämlich die Tragödie zu dokumentieren, während sie sich entfaltet", heißt es in einer Erklärung der New York Times. "Wir sind sehr besorgt darüber, dass unbegründete Anschuldigungen und Drohungen gegenüber freien Mitarbeitern diese gefährden und die Arbeit, die dem öffentlichen Interesse dient, untergraben."
Die Nachrichtenagenturen AP und Reuters wiesen zudem auf den Zeitpunkt hin, in dem die Aufnahmen entstanden. In einer Stellungnahme hieß es, die ersten Bilder, die die AP von Freiberuflern vor Ort habe, seien mehr als eine Stunde nach Beginn der Angriffe gemacht worden. Reuters teilt mit, dass die von der Agentur veröffentlichten Fotos "zwei Stunden nach dem Raketenabschuss der Hamas auf den Süden Israels" aufgenommen worden seien "und mehr als 45 Minuten, nachdem Israel erklärt hatte, bewaffnete Männer hätten die Grenze überschritten". Schnell vor Ort zu sein, wenn relevante Ereignisse sich zutragen, gehört zur Aufgabe von Agenturfotografen.
Obwohl Honest Reporting nun behauptet, man habe angeblich "nur Fragen aufgeworfen", schlugen die Anschuldigungen bereits hohe Wellen und sorgten für drastische Entwicklungen und Konsequenzen: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Fotojournalisten als "Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit", die gegen ihre Berufsethik verstoßen hätten. Danny Danon, Israels ehemaliger Vertreter bei den Vereinten Nationen, hatte erklärt, dass alle Fotojournalisten, die Fotos oder Videos von dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober gemacht haben, auf eine israelische Eliminierungsliste gesetzt werden, da sie als Teilnehmer des Angriffs gelten.
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