USA besorgt wegen "großem serbischem Militäraufmarsch an Grenze zum Kosovo"

Laut den USA führt Serbien an der Grenze zum Kosovo einen "großen" Militäraufmarsch durch. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, erklärte: "Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen."

Die US-Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen "großen" serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Dieser beinhalte ein "beispielloses" Aufgebot von Artillerie und Panzern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, gestern in Washington. Er fügte hinzu:

"Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen."

Die US-Regierung sei besorgt über die Situation und beobachte sie seit etwa einer Woche, sagte Kirby. Er bezeichnete das serbische Militäraufgebot an der Grenze als "destabilisierend". Über die Absicht der Vorgänge könne er derzeit keine Aussage treffen. Man dränge die Serben auch über diplomatische Kanäle, die Truppen zurückzuziehen.

Am vergangenen Sonntag hatte ein 30-köpfiger serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.

Heute übernahm der kosovo-serbische Politiker und Geschäftsmann Milan Radoičić die Verantwortung für den Überfall. Er schrieb in einer Erklärung, die sein Anwalt am Samstag vor der Presse in Belgrad verlas:

"Ich habe mich zu dieser Tat entschieden, weil alle bisher angewandten Widerstandsmethoden keine Verbesserung des Lebens des serbischen Volkes [im Kosovo] gebracht haben."

Wo sich Radoičić derzeit aufhält, ist nicht bekannt. Das Kosovo ist seit 1999 von rund 5.000 NATO-Soldaten besetzt, als der westliche Block im Namen albanischer Terroristen, die die Souveränität über die historische serbische Provinz beanspruchen, einen Luftkrieg gegen Serbien führte.

Der Kosovo erklärte 2008 seine Unabhängigkeit, die Serbien ebenso wie Russland und etwa die Hälfte aller UN-Staaten nicht anerkennt.

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