Stoltenberg zu Besuch in Kiew: Weitere Waffenlieferungen versprochen

Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg versprach dem Präsidenten Wladimir Selenskij bei seinem Besuch in Kiew am Donnerstag mehr Militärhilfe. Die Ukraine erzielt ihm zufolge allmählich Erfolge in der Gegenoffensive. Selenskij ist des baldigen NATO-Beitritts sicher.

Jens Stoltenberg, der Generalsekretär der NATO, ist am Donnerstag in Kiew eingetroffen. Im Rahmen des Besuches, der aus Sicherheitsgründen im Voraus nicht angekündigt worden war, kam der Norweger mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zusammen.  Ganz oben auf der Tagesordnung standen der Verlauf der Gegenoffensive der Streitkräfte der Ukraine sowie der NATO-Beitritt des Landes und weitere militärische Hilfe.

Während der Pressekonferenz äußerte sich Stoltenberg laut Reuters zuversichtlich, dass Kiew im Rahmen der Gegenoffensive allmählich an Boden gewinnen soll. Außerdem betonte der NATO-Generalsekretär, dass das russische Militär für "imperiale Illusionen Moskaus" kämpfe. Selenskij erklärte seinerseits, es sei eine Frage der Zeit, bis die Ukraine Mitglied der NATO werde. Kiew tue alles dafür, um diesem Zeitpunkt näherzukommen.

Darüber hinaus forderte Selenskij während des Treffens mehr Unterstützung bei der Luftabwehr, um die Energie-Infrastruktur seines Landes vor allem im kommenden Winter schützen zu können. Stoltenberg versprach, in diesem Punkt zu helfen.

Was die Waffenlieferungen angeht, so kündigte Stoltenberg an, dass die NATO nun umfangreiche Rahmenverträge mit Rüstungsunternehmen im Gesamtwert von 2,4 Milliarden Euro habe. Davon soll eine Milliarde auf die festen Verträge entfallen. Solche Deals würden es den NATO-Mitgliedern ermöglichen, die erschöpften Vorräte aufzufüllen und gleichzeitig die Ukraine weiterhin mit Munition zu versorgen.

Mit dem heutigen Besuch ist Stoltenberg bereits zum zweiten Mal in Kiew seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022. Zuvor war der NATO-Generalsekretär am 20. April dieses Jahres in die Ukraine gereist. Außer Stoltenberg trafen am Donnerstag in Kiew auch die Verteidigungsminister Frankreichs, Sébastien Lecornu, und Großbritanniens, Grant Shapps, ein. Die beiden besprachen mit Selenskij die Kooperation im militärischen Bereich.

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