Trump: Ukraine hätte den Konflikt vermeiden können
Die Ukraine hätte Hunderttausende Tote vermeiden und weniger Land verlieren können, wenn sie vor Beginn des Konflikts im vergangenen Februar ein Friedensabkommen mit Russland geschlossen hätte, sagte der ehemalige US-Präsident Donald Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit NBC.
Der Verlust des ukrainischen Territoriums an Russland sei "etwas, das man hätte aushandeln können", sagte Trump gegenüber NBC-Moderatorin Kristen Welker und fügte hinzu, dass "viele Leute erwartet haben", dass Kiew im Gegenzug für den Frieden seine Ansprüche auf die "Krim und andere Teile des Landes" aufgeben würde. Trump erklärte:
"Sie hätten also einen Deal machen können, bei dem sie weniger Territorium [verloren] hätten, als Russland bereits eingenommen hat. Sie hätten einen Deal machen können, bei dem niemand getötet worden wäre … sie hätten ein ukrainisches Land gehabt. Jetzt ist noch nicht mal klar, ob die Ukraine vollständig übernommen wird."
Mit "anderen Teilen des Landes" meinte Trump wahrscheinlich die Volksrepubliken Donezk und Lugansk, deren Souveränität der russische Präsident Wladimir Putin drei Tage vor Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine anerkannt hatte. Nach Volksabstimmungen im vergangenen September sind beide Regionen nun der Russischen Föderation beigetreten, ebenso wie die ehemals ukrainischen Gebiete Cherson und Saporoschje. Die Krim stimmte 2014 für den Wiederanschluss an Russland.
Trump wiederholte daraufhin seine Behauptung, dass er im Falle seiner Wahl im nächsten Jahr innerhalb von 24 Stunden ein Friedensabkommen aushandeln würde.
"Ich würde [den russischen Präsidenten Wladimir Putin] in einen Raum holen, ich würde [den ukrainischen Präsidenten Wladimir] Selenskij in einen Raum holen, dann würde ich sie zusammenbringen und ich würde ein Abkommen ausarbeiten", sagte er zu Welker.
"Es wäre einfacher gewesen, wenn der Krieg nicht ausgebrochen wäre und Hunderttausende Menschen am Leben geblieben wären", sagte er. "Aber ich kann es schaffen, und ich kann es schnell schaffen."
Trump behauptete dann, er habe die Ukraine und Russland während seiner Präsidentschaft davon abgehalten, "irgendetwas zu tun". Er argumentierte, dass die niedrigen Ölpreise, die seine Amtszeit im Weißen Haus kennzeichneten, es für Russland, einen führenden Ölexporteur, zu kostspielig gemacht hätten, eine Militäroperation zu finanzieren.
Trumps Position zur Ukraine steht in diametralem Gegensatz zu der von US-Präsident Joe Biden, der versprochen hat, Kiews Militär so lange zu finanzieren, wie es nötig ist, um Russland auf dem Gefechtsfeld zu besiegen. Mit Ausnahme des Geschäftsmannes Vivek Ramaswamy unterstützen alle Gegner Trumps in den republikanischen Vorwahlen eine Art fortgesetzte Militärhilfe für die Ukraine.
Unter ihnen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence. In einem Gespräch mit CNN am Sonntag warf Pence Trump vor, "Beschwichtigungspolitik zu betreiben" und "Wladimir Putin zu geben, was er will".
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