Sacharowa: Angeblicher Verzicht der EU auf russische Energieträger nur Show und Gerede
Auch weiterhin ist die EU stark von russischem Gas abhängig, obwohl sie sich verpflichtet hat, den Kauf und die Nutzung dieses Brennstoffs aus Russland bis zum Jahr 2027 völlig aufzugeben, sagte am Dienstag die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in einem exklusiven Interview mit RT am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok.
Sacharowa warf der EU Heuchelei vor und sagte, alle Behauptungen dieser Union, den Zufluss von russischem Gas zu drosseln, sei bloß Gerede. Die Agentur zitiert die russische Diplomatin wörtlich:
"Sie können mit Worten spielen so viel sie wollen ... aber sie können den Fakten und der Realität nicht aus dem Weg gehen. Ohne Energiequellen zu bleiben, bedeutet einfach, ihre eigene Entwicklung zu stoppen."
Sacharowa führte weiter aus:
"Natürlich will jedes Land alternative Energiequellen haben, um seine Unabhängigkeit und Souveränität zu gewährleisten. Aber Tatsache ist, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig auf russische Energie verzichten können. Und das ist ihnen auch klar."
Sie wies darauf hin, dass die meisten Äußerungen aus Brüssel zur russischen Energie nur reine Show seien. Tatsächlich jedoch sei die EU immer noch von russischer Energie abhängig, auch wenn sie sich alternative Energiequellen in Afrika und Asien sichert. Sacharowa riet den Wortführern in der EU:
"Sie können die Rechnungen selbst prüfen, wenn sie von den Mikrofonen wegtreten, die Bühne verlassen und mit ihren Unternehmen in Dialog treten, die ihnen die entsprechenden Berechnungen zeigen."
Die russische Diplomatin stellte außerdem fest, dass ihrer Meinung nach die gesamte Idee, die russischen Energieträger aufzugeben, nicht aus der EU selbst stamme. Sacharowa verwies auf eine Reihe von EU-Unternehmen, die in den letzten Monaten ihren Standort verlagert hätten, um die nun steigenden Energiekosten zu vermeiden:
"Diese Experimente Westeuropas sind nicht ihre eigenen. Dies sind Experimente, die von Washington an ihnen durchgeführt wurden, und die dazu führten, dass EU-Unternehmen mit ihren Steuern auf andere Kontinente, in die USA und andere Länder umgezogen sind."
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness, die Ende August veröffentlicht wurden, importierten die EU-Mitgliedsländer tatsächlich zwischen Januar und Juli 52 Prozent sämtlicher russischen LNG-Exporte. Jüngste Daten von Eurostat zeigen ein ähnliches Bild. Demnach war Russland im ersten Quartal 2023 der zweitgrößte LNG-Lieferant der EU – nach den USA, aber noch vor Katar, Algerien, Norwegen und Nigeria.
Mehr zum Thema – Medienbericht: EU importiert Rekordmengen an Flüssigerdgas aus Russland
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.