Elon Musk korrigiert Darstellung zur angeblichen Sabotage eines ukrainischen Angriffs
Elon Musk hat der Schilderung eines renommierten Journalisten widersprochen, das Unternehmen SpaceX habe 2022 auf Weisung von Musk den Zugang des ukrainischen Militärs zur Starlink-Satellitenkommunikation nahe der Krim gekappt, um einen Angriff auf die russische Marine zu verhindern.
In seiner Antwort auf der Plattform X, dem Twitter-Nachfolger, am Donnerstag (Ortszeit US-Zeitzone) stellt der Multimilliardär und Eigentümer von Starlink die Abläufe anders dar. Demnach war das Starlink-System in diesem Gebiet ohnehin niemals verfügbar. Musks Richtigstellung lautet wörtlich:
"Die fraglichen Starlink-Regionen wurden nicht aktiviert. SpaceX hat nichts abgeschaltet."
The Starlink regions in question were not activated. SpaceX did not deactivate anything.
— Elon Musk (@elonmusk) September 7, 2023
Musk räumte jedoch ein, dass es durchaus eine Anfrage der Ukraine gegeben hatte, die Kommunikation bis nach Sewastopol zu aktivieren, was er jedoch abgelehnt hätte:
"Es gab eine dringende Anfrage der Regierungsbehörden, Starlink bis nach Sewastopol zu aktivieren. Die offensichtliche Absicht war, den größten Teil der russischen Flotte vor Anker zu versenken. Hätte ich diesem Ersuchen zugestimmt, wäre SpaceX ausdrücklich an einer größeren Kriegshandlung und Konflikteskalation beteiligt gewesen."
There was an emergency request from government authorities to activate Starlink all the way to Sevastopol.The obvious intent being to sink most of the Russian fleet at anchor.If I had agreed to their request, then SpaceX would be explicitly complicit in a major act of war and…
— Elon Musk (@elonmusk) September 7, 2023
Wie bereits früher hier berichtet, hatte Walter Isaacson in einer jetzt veröffentlichten Biografie von Elon Musk behauptet, der US-Milliardär habe den Zugang des ukrainischen Militärs auf die Starlink-Satellitenkommunikation nahe der Krim gekappt und damit einen Angriff der Ukraine faktisch sabotiert. In einem Gespräch mit Isaacson habe Musk betont, dass "Starlink nicht dazu gedacht war, in Kriege verwickelt zu werden".
Musk startete die ersten Starlink-Satelliten im Jahr 2019 mit SpaceX-Raketen. Inzwischen sind mehr als 5.000 dieser Starlink-Satelliten auf erdnahen Umlaufbahnen in bis zu etwa 550 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche in Betrieb. Dies ist etwa die Hälfte aller aktiven Satelliten weltweit, während sich andere Satelliten teils darunter, teils in größerer Höhe um die Erde bewegen. Die Starlink-Satelliten sind für eine Betriebsdauer von etwa dreieinhalb Jahren ausgelegt. Auf der Erde wird die bidirektionale Verbindung mit einem Terminal hergestellt, das zugleich mit einem Router ausgestattet ist.
Dank Starlink ist das Internet nicht nur bei Naturkatastrophen und in abgelegenen Gebieten, sondern nun theoretisch auch in Kriegsgebieten verfügbar. Die verfügbare Geschwindigkeit der Datenübertragung erreicht 100 Mbit/s, was beispielsweise selbst für Online-Spiele und Videotelefonate ausreicht.
Mehr zum Thema - Musk verwehrte ukrainischen Streitkräften Zugang zu Starlink – und vereitelte Angriff auf Krim
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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.