Kramatorsk 2.0? Offenbar ukrainische Rakete schlägt in einer Stadt des Donbass ein ‒ 17 Tote
Ukrainische Medien berichten am Mittwoch über einen Raketeneinschlag auf dem Marktplatz der unter ukrainischer Kontrolle stehenden Stadt Konstantinowka im Donbass. Bei der Explosion sollen nach diesen Meldungen 17 Menschen getötet und weitere verletzt worden sein.
Kurz nach der Explosion berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf das Militär, dass der Angriff mit dem S-300-System durchgeführt wurde. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij behauptete jedoch in einer Videoansprache später, Konstantinowka sei von "russischer Artillerie" getroffen worden.
Videos in sozialen Netzwerken widerlegen diese Darstellungen allerdings. Auf ihnen erkennt man deutlich, dass Passanten vor dem Einschlag nach oben und in Richtung der ebenfalls ukrainisch kontrollierten Stadt Druschkowka (nach Nordwest) blicken, somit weg von der Frontlinie, die im Südosten und Osten von Konstantinowka aus gesehen verläuft. Dies spricht dafür, dass das Geschoss unbekannten Typs aus Richtung des ukrainischen Hinterlands anflog, nicht aus Richtung der Stellungen der russischen Armee.
Dieses auf Twitter-Nachfolger X geteilte Video zeigt die Reaktion der Passanten auf durch das Geschoss verursachte Geräusche etwa zwei Sekunden vor dem Einschlag:
‼️🚨People look towards the sound of launch. You can hear it 2 seconds before impact. It came from the Ukrainian side. https://t.co/NVU8TL2M2Upic.twitter.com/VgfSh3cVPH
— Lord Bebo (@MyLordBebo) September 6, 2023
Russische Experten vermuten inzwischen, dass die Ukraine die False-Flag-Aktion aus Anlass der Visite von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew inszeniert hat, um eine Erhöhung der Militärhilfen zu fordern. So schreibt beispielsweise der Blogger Roman Donezki auf seinem Telegramkanal:
"Als ich gestern schrieb, dass es im Zusammenhang mit dem Besuch von Blinken eine Masse von zivilen Opfern geben würde, die von der Ukraine selbst getötet würden, dachte ich nicht, dass dies im besetzten Teil der Volksrepublik Donezk geschehen würde. Konstantinowka. Auf dem Video ist ein deutliches Geräusch von Ausgang und Ankunft innerhalb von Sekunden zu sehen. Jetzt können die Ukrainer mehr Luftabwehr und Geld aus der amerikanischen Tasche verlangen."
Der Fall erinnert damit sehr an die Tragödie der ebenfalls im Donbass gelegenen und ukrainisch kontrollierten Stadt Kramatorsk am 8. April 2022. Dort starben 61 Menschen, als eine ukrainische Totschka-U-Rakete in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs der Stadt einschlug. Die ukrainische Seite beschuldigte umgehend Russland, für den Angriff verantwortlich zu sein. Der tödliche Angriff auf Kramatorsk war in den Wochen danach Bestandteil ukrainischer und westlicher antirussischer Propaganda, untrennbar mit dem vermutlich ebenfalls inszenierten Butscha zu einem Anschuldigungspaar verbunden, obwohl die Konfiguration der aufgefundenen Teile des Geschosses von Anfang an für einen von ukrainischen Stellungen ausgehenden Angriff sprachen.
Das änderte sich als ein australisches Team die Seriennummer der Rakete filmte, womit der Beweis erbracht war, dass es sich um eine Rakete aus ukrainischen Beständen handelte. Unmittelbar danach verschwand Kramatorsk aus der westlichen Propaganda und findet nahezu keine Erwähnung mehr.
Mehr zum Thema - Kramatorsk: Auch ukrainische Lügen zu decken ist ein Verbrechen
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.