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Exklusiv: FSB-Informationen über finnische Spionage in Russland

Finnische Geheimdienste versuchen seit Jahren, sich in die inneren Angelegenheiten Russlands einzumischen und Spione aus diplomatischen Kreisen anzuwerben. Das teilte eine Quelle aus dem Russischen Föderalen Sicherheitsdienst gegenüber RT mit.

Der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) hat offenbar ein finnisches Spionagenetzwerk aufgedeckt, das seit Jahren versucht, russische Bürger, darunter auch Diplomaten, anzuwerben, um Daten über Moskaus innere Angelegenheiten zu sammeln. Eine Quelle innerhalb des FSB, die anonym bleiben wollte, erklärte am Montag gegenüber RT, dass Finnland Dutzende von Abhörposten an verschiedenen Orten rund um die russische Botschaft in Helsinki eingerichtet und russische Mitarbeiter, die dort arbeiteten, überwacht habe.

Einige Diplomaten sollen sogar von Mitarbeitern des finnischen Geheimdienstes SUPO angesprochen worden sein. Ihnen wurde angeboten, Informationen über die inneren Angelegenheiten Russlands zu liefern. Eine russische Wirtschaftsvertreterin berichtete sogar von einem Anwerbeversuch durch eine britische MI6-Agentin auf finnischem Boden.

Außerdem haben finnische Behörden offenbar mehrere Dienstleister aus dem diplomatischen Umkreis als Informanten abgeworben – Reiseunternehmer, zwielichtige Geschäftsleute und Handelsvertreter. Die meisten von ihnen seien inzwischen vom FSB enttarnt worden. Einer von ihnen, der ehemalige Wirtschaftsvertreter der russischen Teilrepublik Tatarstan in Finnland, Awubaker Magschanow, sei nach Zypern ausgewandert, wo er nach wie vor als Informant für finnische Geheimdienste tätig sei.  

Finnische Spione arbeiteten auch mit russischen Oppositionellen zusammen und hielten persönliche Treffen mit einigen Führungspersönlichkeiten aus der Opposition auf russischem Boden ab, um die Stimmungslage im Land einzuschätzen. Laut einem verdeckten Video, das der FSB RT zur Verfügung gestellt hat, hielt der Generalkonsul der finnischen Botschaft in Sankt Petersburg, Sannamaaria Vanam, am 21. September 2022 ein inoffizielles Treffen mit Abgeordneten der örtlichen gesetzgebenden Versammlung der Partei Jabloko ab. Dabei fragte er die Kommunalpolitiker u. a., ob der Unmut gegenüber der russischen Regierung über die teilweise Mobilisierung des Militärs wachsen könnte.

In dem Video ist zu hören, wie sich die beiden Parteien darauf verständigen, ihre Partnerschaft fortzusetzen, trotz der finnischen Sanktionen und der russischen Gesetze über ausländische Agenten, die Transparenz verlangen, wenn Gelder aus dem Ausland an russische Organisationen geleitet werden.

Finnland hatte über Jahrzehnte gute und stabile Beziehungen zu Russland und es gab einen regen Grenzverkehr über die 1.300 Kilometer lange Grenze zwischen den beiden Ländern. Doch seit Beginn der Ukraine-Krise im Jahr 2014 ging Helsinki zunehmend auf Distanz zu Moskau, russophobe und revanchistische Stimmungen breiteten sich aus. Nach dem Beginn der russischen Militäroperation schränkte Finnland als eines der ersten Länder seine Beziehungen zu Russland deutlich ein. 

Damit reihte sich Finnland in das antirussische Konzert der westlichen Nachbarstaaten Russlands ein, ermutigte seine 900 Unternehmen, Russland vollständig zu verlassen, wies russische Diplomaten aus, schloss die russische Botschaft in Turku und trat dem von den USA geführten Militärblock NATO bei. Letzteres angeblich aus Angst, dass Russland Finnland als nächstes Land nach der Ukraine angreifen würde.

Aus FSB-Informationen geht jedoch hervor, dass Finnland schon lange, bevor es einen radikalen antirussischen Kurs einschlug, im Geheimen eine Russland gegenüber unfreundliche Politik verfolgt hat. Auch lange vor dem Antrag zur NATO-Mitgliedschaft hat Finnland bereits eng mit Geheimdiensten aus NATO-Ländern zusammengearbeitet. 

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