Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien: Außenpolitik stellt Ampel vor neue Zerreißprobe
Die deutsche Regierungskoalition streitet Berichten zufolge über die Genehmigung der Produktion von Dutzenden von Eurofighter-Typhoon-Kampfjets, die im Rahmen eines vor fünf Jahren geschlossenen Abkommens an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft wurden.
Die britische Regierung will Dutzende neue Eurofighter für die Saudi-Arabien bauen und drängt auf grünes Licht aus Berlin. Die Kampfjets für Saudi-Arabien würden bei BAE Systems in Großbritannien gebaut, bräuchten aber Zulieferungen von Teilen aus Deutschland, das neben Italien und Spanien Konsortialpartner beim Eurofighter ist.
Im vergangenen Jahr erlaubte die Bundesregierung dann erstmals seitdem Jahr 2018 die Lieferung von Komponenten für Kampfflugzeuge für Riad. Offenbar pochen die Briten nun angesichts der veränderten Lage im Jemen auf Vertragsklauseln, gemäß denen Deutschland die Ausfuhr von Eurofightern an Drittstaaten nicht blockieren darf. Vor Kurzem normalisierten Iran und Saudi-Arabien unter Vermittlung Chinas ihre Beziehungen. Der Konflikt im Jemen hat sich damit faktisch entschärft, da Teheran und Riad seit Jahren dort einen Stellvertreterkrieg führten.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) neigen nach Informationen der Welt am Sonntag aus Regierungskreisen dazu, einem Drängen der britischen Regierung nachzugeben und die Produktion von Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter Typhoon für Saudi-Arabien abzusegnen. Die Grünen sind klar dagegen. "Die Bundesregierung darf dem auf keinen Fall zustimmen", forderte die verteidigungspolitische Sprecherin Sara Nanni. Eine endgültige Entscheidung trifft der Bundessicherheitsrat. Die Kritik der Grünen an Beziehungen zu den Golfstaaten erfolgt allerdings zu einer Zeit, in der der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck von den Grünen langfristige Energiepartnerschaft mit Golfstaaten wie Katar vereinbart hat. Die Begründung ist, dass die Bundesregierung Deutschland unabhängiger von russischem Gas machen wolle.
Mehr zum Thema – Vom Klima-Aktivisten zum Beschaffer fossiler Energie – Krieg holt Habeck auf den Boden der Realität
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.