Erdoğan wirft seinem Oppositionsgegner vor, "pro-LGBT" zu sein
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat seinen politischen Rivalen Kemal Kılıçdaroğlu beschuldigt, "LGBT" zu sein. "Wir wissen, dass Herr Kemal ein LGBT-Mensch ist", sagte Erdoğan am Donnerstag auf einer Kundgebung in der Stadt Giresun. "Die Partei CHP ist eine LGBT-Person, die Partei İYİ ist LGBT, die Partei HDP ist LGBT."
"Als Volksallianz sind wir dagegen", fuhr Erdoğan fort und bezog sich dabei auf seine eigene politische Gruppierung. "Die Familie ist für uns heilig. Eine starke Familie bedeutet eine starke Nation. Egal, was sie tun, Gott ist für uns genug."
Cumhurbaşkanı Erdoğan:Bay Bay Kemal, LGBT’ci olduğunu biliyoruz. pic.twitter.com/XIf4iq0JO7
— Onedio (@onediocom) May 3, 2023
Der türkische Präsident hatte Kılıçdaroğlu und seinen Verbündeten schon früher vorgeworfen, sie seien pro-LGBT, und hielt dieselbe Rede fast wortwörtlich bei einer Kundgebung in der Stadt Rize am Mittwoch.
Kılıçdaroğlu ist kein ausgesprochener Befürworter der Rechte von Homosexuellen, hat aber versprochen, im Falle seiner Wahl die Istanbuler Konvention wieder in Kraft zu setzen. Die Konvention, die im Jahr 2011 unterzeichnet wurde, zielte darauf ab, die gesetzlichen Strafen für Gewalt gegen Frauen zu verschärfen. Im Jahr 2021 zog sich die Türkei jedoch mit der Begründung zurück, die Konvention sei "von einer Gruppe von Leuten gekapert worden, die versuchen, Homosexualität zu normalisieren".
Im vergangenen Monat behauptete der türkische Innenminister Süleyman Soylu in einem Radiointerview, die Bezeichnung "LGBTQ" schließe "die Ehe von Tieren und Menschen ein". Zudem bezeichnete er die LGBT-Ideologie als "Religion" und die LGBT-Aktivisten als "völlig unter der Kontrolle von Amerika und Europa".
Kılıçdaroğlu vermeidet persönliche Angriffe auf Erdoğan und Soylu und stützt sich stattdessen in seinen Reden stark auf pro-westliche Rhetorik. Der 74-jährige ehemalige Beamte hat versprochen, im Falle seiner Wahl die EU-Beitrittsgespräche sofort wieder aufzunehmen und die von Brüssel geforderten Reformen umzusetzen. Meinungsumfragen zufolge zeichnet sich bei der Wahl am 14. Mai ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erdoğan und Kılıçdaroğlu ab.
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