International

US-Finanzministerin räumt ein, dass Sanktionen auf den US-Dollar zurückschlagen könnten

Im Interview mit CNN räumte US-Finanzministerin Janet Yellen ein, dass der Einsatz von Finanzsanktionen, die die USA nutzen, um ihre geopolitischen Ziele zu verfolgen, die "Hegemonie des Dollars" langfristig untergraben könnte.
US-Finanzministerin räumt ein, dass Sanktionen auf den US-Dollar zurückschlagen könntenQuelle: Gettyimages.ru © Kent Nishimura / Los Angeles Times

Die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung könnte tatsächlich schwinden, da die USA ihren Einfluss auf das globale Finanzsystem nutzen, um ihre geopolitischen Ziele durch Sanktionen zu verfolgen, wie Finanzministerin Janet Yellen einräumte. Allerdings sei keine andere Währung bereit, sie zu ersetzen, behauptete sie.

Yellen wurde am Sonntag in einem Interview mit Fareed Zakaria von CNN über die Wirksamkeit der Anti-Russland-Sanktionen und über Washingtons Geschichte der "Waffenfähigkeit des Dollars" befragt, wie er es nannte.

Zakaria zitierte die jüngsten Äußerungen des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva und anderer Politiker über das Risiko der Abhängigkeit von der US-Währung. Er fragte, ob man sich an die jetzige Zeit als den Moment erinnern werde, in dem "die Hegemonie des Dollars und sein Status als Reservewährung ins Wanken gerieten".

Yellen räumte ein, dass der Einsatz von Finanzsanktionen "die Hegemonie des Dollars" langfristig untergraben könnte, versprach aber, dass Washington dieses "wichtige Instrument" mit Bedacht und mit der Unterstützung seiner Verbündeten einsetzen werde.

Ungeachtet dessen fügte sie hinzu, erkläre sich die Rolle des US-amerikanischen Dollars durch Faktoren wie das Volumen des US-Schatzmarktes, seine breite Verwendung im internationalen Handel und eine "Rechtsstaatlichkeit" in den USA, die andere Nationen nicht bieten könnten.

"Wir haben noch kein anderes Land gesehen, das über diese grundlegende Infrastruktur und den institutionellen Unterbau verfügen, die es seiner Währung ermöglichen, der Welt auf diese Weise zu dienen", erklärte sie.

Die Gegner der Vorherrschaft der USA in der globalen Finanzwelt plädieren nicht unbedingt dafür, den Dollar durch eine andere Währung zu ersetzen, die die gleiche Funktion erfüllt. Die russische Führung hat die Abkehr vom Dollar und den Übergang zu regionalen Währungen zur Priorität erklärt.

Das Fehlen einer einzigen globalen Reservewährung wäre ein natürliches Element der Multipolarität, sagen die Befürworter eines solchen Modells. Die beispiellosen Sanktionen des Westens gegen Russland, darunter Handelsverbote, die Beschlagnahmung nationaler Reserven und die Verweigerung von Finanzdienstleistungen für russische Unternehmen, haben den Übergang ihrer Ansicht nach lediglich beschleunigt.

"Es ist kein Zufall, dass die Diskussion über die Umstellung auf nationale Währungen jetzt in Gang gekommen ist. Niemand weiß, wen der US-Präsident unsympathisch finden könnte, nachdem er mit dem falschen Fuß aufgestanden ist",

sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow im Februar bei einer Diskussion über den russisch-brasilianischen Handel.

Yellen erwähnte in ihrem Interview mit CNN auch das Thema der eingefrorenen russischen Guthaben und argumentierte, dass "Russland für den Schaden, den es der Ukraine zugefügt hat, bezahlen sollte."

Mehr zum Thema"Die Sanktionen haben den schlafenden Riesen geweckt"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.