Russlands Verteidigungsministerium: USA nehmen Biolabor-Tätigkeit in der Ukraine wieder auf
Die USA haben ihr Programm zum Bau von Biolaboren in der Ukraine wieder aufgenommen. Dies berichtet der Chef der russischen ABC-Truppen, Generalleutnant Igor Kirillow. Der General brachte die Pläne des Pentagons, derartige Forschungen in der Ukraine und anderen Ländern fortzusetzen, mit der "unklaren Reaktion der Weltgemeinschaft" auf die Geschehnisse in Verbindung. Der Wortlaut seiner Erklärung wurde vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht.
Unter Bezugnahme auf das Protokoll des einschlägigen Treffens einer Arbeitsgruppe US-amerikanischer und ukrainischer Spezialisten im Oktober 2022 erklärte Kirillow, dass das "Programm zur Reduzierung biologischer Bedrohungen" in der Ukraine wegen des Beginns der russischen Militäroperation eingestellt worden sei. Nun aber seien Washington und Kiew zu dessen Umsetzung zurückgekehrt. Der russische ABC-Truppen-Chef unterstrich:
"Die wichtigsten Aufgaben in dieser Phase sind die Fortsetzung des Aufbaus von Biolaboren in der Ukraine sowie die Ausweitung des Ausbildungsprogramms für ukrainische Biologen."
Kirillow zufolge hätten die Vereinigten Staaten dabei die Namen einiger militärischer und biologischer Programme geändert. So sei beispielsweise "Joint Biological Research" – ein Programm, das nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums "tatsächlich auf die Entwicklung von Komponenten für biologische Waffen abzielt" – in "Biosurveillance Research" umbenannt worden. Weiter hieß es:
"Die vom russischen Verteidigungsministerium bekanntgegebenen Fakten über die militärisch-biologischen Aktivitäten des Pentagons zwingen Washington dazu, sich zu bemühen, die wahre Natur der laufenden Arbeiten zu verschleiern."
Erstmals hatte das russische Verteidigungsministerium im Frühjahr 2022 "militärische und biologische Programme" der USA in der Ukraine ans Licht gebracht. Dem Ministerium zufolge umfasse dies die Sammlung und den Export von Stämmen gefährlicher Mikroorganismen in die USA sowie die Erforschung potenzieller biologischer Kampfstoffe. Der russische Präsident Wladimir Putin teilte mit, die Ukraine habe in unmittelbarer Nähe zu Russland biologische Waffenkomponenten hergestellt, aber nun werde "mit allen Mitteln versucht, Spuren dieser Programme zu verwischen."
Daraufhin behauptete der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij seinerseits, dass auf ukrainischem Boden niemals chemische, biologische oder andere Massenvernichtungswaffen entwickelt worden seien und dass die aus der Sowjetzeit übrig gebliebenen Labore "konventionelle Wissenschaft" betrieben. US-Präsident Joe Biden garantierte wiederum, dass es in Europa keine biologischen Waffen der USA gebe.
Russland schlug die Einrichtung einer Kommission des UN-Sicherheitsrates für Biolabore vor. Laut Dmitri Poljanski, dem stellvertretenden Ständigen Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, hätten die westlichen Länder jedoch Angst vor der Entstehung eines solchen Gremiums.
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