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Chinas EU-Botschafter zerlegt von der Leyens Rede vor Peking-Besuch: "Sie versteht China nicht"

Im Vorfeld ihrer Reise nach China hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Rede ihre Vision für die Beziehungen zwischen Brüssel und Peking vermittelt. Der chinesische Botschafter in der EU, Fu Cong, meldete sich nun mit mehreren Einwänden zu Wort.

Der chinesische Botschafter in der Europäischen Union, Fu Cong, hat in einem Interview für den Fernsehsender CGTN die Rede der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen vor ihrem Besuch in Peking als "inkohärent" und "widersprüchlich" kritisiert. Der Diplomat zeigte sich enttäuscht und empfahl der Politikerin, einen besseren Verfasser für ihre Beiträge zum Thema China auszusuchen:

"Diese Rede enthielt viele Verdrehungen und Fehlinterpretationen hinsichtlich der Politik und der Positionen Chinas. Ich würde sagen, wer auch immer diese Rede für Präsidentin von der Leyen geschrieben haben mag – diese Person versteht China in der Tat nicht oder hat Chinas Positionen absichtlich verzerrt."

Fu machte auf eine tiefe Zwiespältigkeit der Äußerungen aufmerksam. Einerseits sei der EU-Kommissionspräsidentin bewusst, dass das Verhältnis mit China äußerst wichtig und im Interesse der EU sei. Andererseits befürchte von der Leyen Kritik seitens der Hardliner in der EU und womöglich sogar aus den USA.

"Wenn man die Rede liest, bekommt man den Eindruck, als würden zwei Menschen miteinander streiten. Es gibt da keinen Zusammenhang."

Der Diplomat brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die EU-Spitzenpolitikerin bei ihrem Besuch in China und den Gesprächen mit der chinesischen Führung das asiatische Land besser zu verstehen lernt.

Auch der Leiter des Europa-Ressorts beim chinesischen Außenministerium, Wang Luton, kommentierte die Rede von der Leyens. Er warnte davor, Handel, Ideologie und Sicherheit miteinander zu vermischen. Peking sei bereit, mit Brüssel zusammen am Ziel des globalen Wohlstands zu arbeiten.

Am Donnerstag hatte von der Leyen vor ihrer ersten Reise nach Peking im Amt der EU-Kommissionspräsidentin für eine einheitliche China-Politik plädiert. Sie sprach sich für ein "Derisking" in strategischen Bereichen aus. Das jetzige Verhältnis bezeichnete sie als unausgewogen. Die Beziehungen müssten wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Den Zwölf-Punkte-Friedensplan Chinas für die Ukraine lehnte die Politikerin ab und verwies auf eine härtere Haltung Pekings, seine Wünsche gegenüber anderen Ländern durchzusetzen. China werde zu Hause repressiver und im Ausland selbstbewusster, stellte von der Leyen fest.

Die EU-Kommissionschefin wird in der kommenden Woche zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach China reisen. Es wird erwartet, dass die Politiker mit Chinas Staatschef Xi Jinping zu Gesprächen zusammenkommen.

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