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Stärkere Bande zu Golfstaaten: Syriens Präsident Assad zu Besuch in den Emiraten

Der syrische Präsident Baschar al-Assad wurde am Sonntag in den Vereinigten Arabischen Emiraten von Präsident Muhammad bin Zayid empfangen. Zwischen Syrien und anderen arabischen Ländern herrscht zunehmend Tauwetter.
Stärkere Bande zu Golfstaaten: Syriens Präsident Assad zu Besuch in den EmiratenQuelle: AP © Syrische Präsidentschaft via AP

Nach seinem Besuch in Russland ist Syriens Präsident Baschar al-Assad am Sonntag in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eingetroffen. Deren Präsident Scheich Muhammad bin Zayid empfing Assad und dessen Frau Asma am Flughafen in Abu Dhabi, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete. Am Präsidialpalast der Hauptstadt der Emirate wurde Assad anschließend mit militärischen Ehren begrüßt.

Die beiden hätten konstruktive Gespräche über die bilateralen Beziehungen wie auch über Stabilität in Syrien und der Region geführt, schrieb bin Zayid auf Twitter.

Es war Assads erster Besuch in dem wohlhabenden Golfstaat seit dem verheerenden Erdbeben, das die Türkei und Syrien im vergangenen Monat heimgesucht hat. Nach dem Erdbeben besuchte der Außenminister der VAE Damaskus, das Golfland schickte Dutzende von Hilfslieferungen nach Syrien.

Laut der Weltbank könnte das reale Bruttoinlandsprodukt Syriens nach dem Erdbeben voraussichtlich um 5,5 Prozent schrumpfen, wobei die Sachschäden auf 3,7 Milliarden US-Dollar und die wirtschaftlichen Verluste auf 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. Dies komme zu den bereits bestehenden Schäden aus zwölf Jahren Krieg hinzu, wie die Bank am Sonntag mitteilte.

"Das Wirtschaftswachstum könnte weiter schrumpfen, wenn der Wiederaufbau langsamer als erwartet voranschreitet, da die öffentlichen Mittel begrenzt sind, die privaten Investitionen schwach sind und die humanitäre Hilfe die betroffenen Gebiete nur in begrenztem Umfang erreicht." Ein Hindernis am Wiederaufbau sei die unzureichende Umsetzung der im Dezember 2015 verabschiedeten Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrats.

Das aktuelle Treffen zeige auch, dass Syriens Regierung nach einem Jahrzehnt der Isolation durch westliche Länder und die 22 Mitglieder der Arabischen Liga wieder in den arabischen Schoß aufgenommen werde, wie die Zeitung The National berichtete. Schon vor dem Erdbeben gab es Annäherungen. Im vergangenen März besuchte Assad die VAE und damit zum ersten Mal einen Golfstaat seit dem Beginn des Krieges in Syrien im Jahr 2011. Ein weiterer Besuch fand im Januar dieses Jahres statt.

Dr. Anwar Gargasch, diplomatischer Berater des Präsidenten der VAE, erklärte auf Twitter: "Der Ansatz und die Bemühungen der VAE für ein brüderliches Syrien sind Teil einer tieferen Vision und eines umfassenderen Ansatzes, der darauf abzielt, die klare Position der VAE in Bezug auf die Notwendigkeit einer Rückkehr Syriens in seine Umgebung durch die Aktivierung der arabischen Rolle zu stärken."

Nach anderthalb Jahrzehnten Krieg, Gewalt und Zerstörung sei es an der Zeit, die Zusammenarbeit zwischen den arabischen Ländern zu verstärken, um Stabilität und Wohlstand in der Region zu gewährleisten, so Gargasch.

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