International

Kiew weist Berichte über Beteiligung an Terroranschlag auf Nord Stream zurück

Kiew widerspricht Berichten über die Beteiligung am Anschlag auf Nord Stream. Westliche Medien hatten zuvor übereinstimmend gemeldet, dass eine proukrainische Gruppe hinter dem Sprengstoffanschlag steckt. Der Westen scheint damit die Schuld von sich weisen zu wollen.
Kiew weist Berichte über Beteiligung an Terroranschlag auf Nord Stream zurückQuelle: AFP © Danish Defence

Kiew wies Berichte über eine mögliche Beteiligung an der Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines zurück. Die Ukraine habe "nichts mit dem Vorfall in der Ostsee zu tun und hat keine Informationen über 'proukrainische Sabotagegruppen'", twitterte der ukrainische Präsidentenberater Michail Podoljak am Dienstag. "Obwohl ich ganz gerne unterhaltsame Verschwörungstheorien über die ukrainische Regierung höre, muss ich sagen: Kiew hat nichts mit der Sache zu tun."

Die New York Times (NYT) hatte zuvor in einem Bericht behauptet, dass nach Erkenntnissen der US-Regierung eine proukrainische Gruppe hinter dem Sprengstoffanschlag stecke. Nach ARD-Informationen führen dabei auch Spuren in die Ukraine.

Mit Verweis auf anonyme US-Geheimdienste heißt es in der NYT, es bestehe die Möglichkeit, dass die Operation inoffiziell von einer stellvertretenden Truppe mit Verbindungen zur ukrainischen Regierung oder ihren Sicherheitsdiensten durchgeführt worden sei. Hinweise auf eine Verwicklung des ukrainischen Präsidenten Selenskij oder seines engen Umfelds gebe es nicht. Laut NYT räumten allerdings die US-Regierungsvertreter ein, dass vieles noch unklar sei – etwa, wer genau die Sprengungen verübt, wer sie angeordnet und wer den Einsatz finanziert habe. 

Der Investigativjournalist Seymour Hersh hatte kürzlich eine Recherche veröffentlicht, der zufolge die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines von der US-Regierung mit Unterstützung Norwegens veranlasst worden sind. Die US-Regierung und die CIA hatten Hershs Darstellung seinerzeit bestritten. Es bleibt weiterhin unklar, warum westliche Medien wie die NYT, die ARD sowie die Zeit nun übereinstimmend die neue Recherche zum Anschlag auf die deutsche Infrastruktur veröffentlicht haben. Will Washington damit die Schuld von sich weisen?

Mehr zum ThemaMedienberichte: Pro-ukrainische Gruppe soll hinter Nord-Stream-Anschlägen stecken

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.