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Ukraine: 1. Mai, Frauentag und Tag des Sieges sollen keine Feiertage mehr sein

Ukrainische Abgeordnete haben der Werchowna Rada einen Gesetzentwurf vorgelegt, der den Frauentag, den 1. Mai und den Tag des Sieges über den Nazismus abschaffen soll. Diese Festtage werden als "kommunistische Rudimente" empfunden und führen angeblich zu finanziellen Verlusten.
Ukraine: 1. Mai, Frauentag und Tag des Sieges sollen keine Feiertage mehr seinQuelle: Legion-media.ru © Diego Grandi

Wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, wurde der Werchowna Rada ein Gesetzentwurf zur Änderung der gesetzlichen Feiertage in der Ukraine vorgelegt. Das auf der Webseite des Parlaments veröffentlichte Dokument zielt auf die Abschaffung des 8. März als Internationaler Frauentag, des Tages der Arbeit am 1. Mai und des Tages des Sieges über den Nazismus am 9. Mai.

In dem Gesetzentwurf wird zudem vorgeschlagen, anstelle des 8. März den 25. Februar – "den Tag der ukrainischen Frau" – als neuen gesetzlichen Feiertag und offiziell arbeitsfreien Tag einzuführen. Das Datum wurde zu Ehren des Geburtstags der ukrainischen Dichterin Lessja Ukrainka gewählt. Außerdem wird vorgeschlagen, den 9. März – den Geburtstag des Dichters Taras Schewtschenko – zum arbeitsfreien Tag zu machen. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert die Erklärung dazu aus dem Gesetzentwurf wie folgt:

"Bisher wurde der 8. März auf staatlicher Ebene als arbeitsfreier Tag festgelegt – der so genannte Internationale Frauentag, der vom Moskauer Besatzungsregime eingeführt wurde, um seine eigenen Vorstellungen von der Rolle der Frau zu popularisieren. Im Gegensatz dazu, halten wir es für angemessener, den Tag der ukrainischen Frau am 25. Februar zu feiern."

Des Weiteren wird in dem Dokument vorgeschlagen, den Tag der Arbeit am 1. Mai und den Tag des Sieges über den Nazismus am 9. Mai abzuschaffen. Stattdessen soll nur der Gedenk- und Versöhnungstag am 8. Mai begangen werden, wobei dieser Tag aber nicht zum arbeitsfreien Tag erklärt würde. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert dazu folgende Erklärung aus dem Dokument:

"Um wirtschaftliche Verluste zu vermeiden, sollten kommunistische Rudimente beseitigt werden, zuerst der 1. Mai (der so genannte Tag der Arbeit). Das Rudiment, am 9. Mai den 'Tag des Sieges' zu feiern, sollte ebenfalls abgeschafft werden."

Der Gesetzentwurf wurde der Werchowna Rada von den Abgeordneten Oxana Sawtschuk (von der ukrainischen rechtsradikalen und radikal nationalistischen Partei "Freiheit"), Natalija Pipa, Solomija Bobrowskaja, Jaroslaw Jurtschischin (Partei "Stimme") sowie Rostislaw Tistyk (Partei "Diener des Volkes") vorgelegt.

Im Jahr 2014 hatte in der Ukraine die sogenannte Dekommunisierung begonnen, die eine Politik des ukrainischen Staates zur Beseitigung der mit der sowjetischen Geschichte verbundenen Realitäten verfolgt. Seit Februar 2022 findet in der Ukraine zudem eine totale "Derussifizierung" statt, bei der alle Reminiszenzen von Persönlichkeiten der russischen und sowjetischen Geschichte und Kultur eliminiert werden.

Ende Dezember des Jahres 2022 erklärte der Minister für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, Alexander Tkatschenko, dass im Jahr 2022 7.600 mit der Sowjetunion und Russland verbundene Ortsnamen umbenannt und 28 Denkmäler für Alexander Puschkin, neun für Maxim Gorki und dutzende Denkmäler zu Ehren der sowjetischen Soldaten demontiert worden seien.

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