Nach Friedensrede vor UNO: Heftige Kritik an Pink-Floyd-Gründer Roger Waters
Auf Einladung Russlands sprach der Mitbegründer der britischen Rockband Pink Floyd, Roger Waters, vor dem UN-Sicherheitsrat.
In seiner emotionalen Rede verurteilte Waters den Einmarsch Russlands in die Ukraine. Gleichzeitig merkt er an, dieser Einmarsch sei nicht unprovoziert erfolgt. Auch die Provokateure verurteilt Waters auf das Schärfste. Er macht deutlich, dass EU, NATO und die USA eine Schuld an der Entwicklung hin zum Krieg tragen.
Waters fordert von den Mitgliedern des Sicherheitsrats, ihre geopolitischen Interessen sowie die finanziellen Interessen der Rüstungsindustrie hintanzustellen. Er fordert einen generellen politischen Kurswechsel sowie einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine als Grundlage für weitere Friedensverhandlungen.
Es sind starke und bewegende Worte, die Waters an das wichtigste Sicherheitsgremium der Welt richtet. Er gebe denjenigen eine Stimme, die keine Stimme haben, nimmt Waters für sich in Anspruch. Es sind die Interessen der einfachen Menschen, die er mit seiner Rede im Blick hat. Sie hätten kein Interesse an Eskalation und Krieg. Entsprechend kritisiert Waters die diplomatischen Vertreter im Sicherheitsrat. Sie würden nicht für die Menschen, sondern für Machtinteressen und die Interessen des Kapitals sprechen. Waters empfiehlt den Anwesenden den Perspektivwechsel als Lösungsstrategie.
Wie zu erwarten, sind die Reaktionen auf Waters' Rede in den deutschen Medien überwiegend ablehnend. Es wird mit den üblichen Stereotypen gearbeitet.
So unterstellt der Tagesspiegel Waters "Putintreue", "Antisemitismus" und Anhänger von Verschwörungstheorien zu sein.
"Der Musiker Roger Waters geriet in jüngster Vergangenheit bereits wegen seiner Putintreue und aufgrund seiner antisemitischen und verschwörungsideologischen Äußerungen international in die Kritik."
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) meint, Waters äußere sich "seltsam zum Krieg". Auch das RND greift den Antisemitismus-Vorwurf auf, ebenfalls ohne zu erläutern, was der Vorwurf mit der aktuellen Rede vor dem Sicherheitsrat zu tun hat.
Waters wird wegen seiner Kritik an der Politik Israels Antisemitismus vorgeworfen. Er ruft unter anderem zur Unterstützung der BDS-Bewegung auf, die zum Ziel hat, mittels Boykott Israel wegen seiner repressiven und völkerrechtswidrigen Palästinenser-Politik politisch, wirtschaftlich und kulturell zu isolieren und das Land so zu einer Änderung seines repressiven Umgangs mit Palästina und Palästinensern zu zwingen.
Derartige Israel-Kritik bleibt in Deutschland nicht unbeantwortet. So rief Kulturstaatsministerin Claudia Roth wiederum zum Boykott von Konzerten des Musikers auf. Sie könne die Konzerte nicht verbieten, bedauerte Roth die Gesetzeslage. Sie wünsche sich daher, dass die Veranstalter aus eigener Initiative die Zusammenarbeit mit Waters beenden.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.