Der ehemalige israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hat gegenüber israelischen Medien erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin habe ihm gesagt, dass er den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij "nicht töten lassen" werde.
Bennett war im vergangenen März als israelischer Premierminister nach Moskau gereist, um einen baldigen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln, wie er dem israelischen Sender Channel 12 am Samstag sagte.
Er sei auf Wunsch Selenskijs nach Moskau gereist und trat die Reise erst an, nachdem der russische Präsident die Sicherheit Selenskijs garantiert hat, so Bennett weiter.
Da zu diesem Zeitpunkt die russischen Streitkräfte nahe Kiew lagen, hielt sich Selenskij Berichten zufolge zum Zeitpunkt des Treffens an einem unbekannten Ort versteckt.
Bennett sagte dem Sender, der ukrainische Staatschef habe ihn beauftragt, von Putin die Zusicherung einzuholen, dass er nicht zum Ziel eines Attentats werden würde.
"Werden Sie Selenskij töten?", fragte er Putin, so der israelische Ex-Premier. Der russische Präsident habe geantwortet, dass er das nicht tun werde. Putin gab sein Wort, so Bennett weiter.
Der israelische Politiker Bennett erklärte, er habe Selenskij unmittelbar nach dem Verlassen des Kremls angerufen und ihm gesagt: "Er wird Sie nicht umbringen."
Selenskij bat um Bestätigung und Bennett teilte ihm mit, er sei "hundertprozentig" sicher, dass Putin ihn nicht töten lassen werde.
Zwei Stunden später veröffentlichte Selenskij ein Video aus seinem Büro in Kiew, in dem er erklärte, dass er sich "nicht versteckt" und "vor niemandem Angst" habe.
Die Videoansprache wurde von westlichen Medien als "kämpferisch" bezeichnet, doch war bisher nicht bekannt, dass Selenskij Putin im Wesentlichen – über Bennett – um Erlaubnis gebeten haben soll, seinen Aufenthaltsort preiszugeben, bevor er seine Erklärung abgab.
Bennett beschrieb Putin als "klug und scharfsinnig" und als einen Unterstützer des jüdischen Volkes. Er sagte jedoch, dass das Verhalten des russischen Führers sichtlich kälter wurde, als Selenskij und seine Beamten erwähnt wurden. Putin habe sie als "Nazis" und "Kriegstreiber" bezeichnet.
Der ehemalige Premierminister – der sich das Amt mit Jair Lapid teilte, bis der konservative Benjamin Netanjahu im Dezember an die Macht zurückkehrte – sagte, dass "alles", was er auf seiner Reise nach Moskau unternahm, "mit den Vereinigten Staaten, Deutschland und Frankreich abgestimmt" gewesen sei.
Bennetts Interview kam einen Tag, nachdem die Sprecherin des französischen Außenministeriums, Anne-Claire Legendre, bestätigt hatte, dass Präsident Emmanuel Macron "hauptsächlich" auf Wunsch von Selenskij mit Putin telefoniert hat. Während die Staats- und Regierungschefs Frankreichs und Israels seine Botschaften nach Moskau überbrachten, erklärte Selenskij selbst öffentlich, dass er niemals mit Putin sprechen werde, und verbot seinen Beamten, Verhandlungen mit dem russischen Staatschef aufzunehmen.
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