Ballon-Explosion? Pentagon bestätigt möglichen chinesischen "Überwachungsballon" über Lateinamerika
Das US-Militär bestätigte, dass es sich in den seit Mittwoch in den sozialen Medien veröffentlichten Videos um einen chinesischen "Spionageballon" über den USA handelte. Der Ballon wurde zuerst von Bürgern am Himmel der Stadt Billings im US-Bundesstaat Montana entdeckt. Nun zeigen Videos auf der Plattform Twitter eine Rauchsäule über der Stadt, wobei offizielle Stellen jegliche Mutmaßung über eine mögliche Explosion zurzeit unterbinden. So heißt es in dem diesbezüglichen Twitter-Beitrag der regionalen Behörden:
"Wir haben bestätigt, dass es keine Explosionen in, um oder über Montana gegeben hat. Sie (die Behörden) sind sich des Videos bewusst und es kann nicht bestätigt werden."
Ok, so here’s what I just caught I few minutes ago out my window. I saw a jet go by so fast and then explosion in the sky. Holy crap! Billings MT. pic.twitter.com/swr8ERC6pf
— Dolly Moore (@MMtTreasures) February 4, 2023
We are aware of the video shared on Twitter and claims of a “massive explosion” over Billings. However, our PD, Fire & airport have NOT been called to any incidents related to this video and there haven’t been any plane crashes picked up on radar #ChineseSpyBalloon#spyballoon
— City of Billings (@BillingsMT) February 4, 2023
Das Pentagon hat laut US-Medien den bisherigen Flug des Ballons begleitet und überwacht. Zudem wurden zum Ende der Woche weitere Sichtungen im Mittleren Westen der USA gemeldet. Der Gouverneur von Montana, Greg Gianforte, teilte dem Moderator Tucker Carlson in seiner Sendung mit, dass die Situation "weiter beobachtet wird". Noch am Freitag gab das US-Verteidigungsministerium offiziell bekannt, dass es nun "einen weiteren chinesischen Spionageballon beobachtet" hätte, ohne weitere Angaben zum lokalisierten Standort zu machen. Pentagon-Sprecher Pat Ryder äußerte gegenüber US-Medien lediglich:
"Das Verteidigungsministerium hat Kenntnis von Berichten über einen weiteren Ballon, der Lateinamerika überquert. Wir gehen jetzt davon aus, dass es sich um einen weiteren chinesischen Überwachungsballon handelt."
🚨#BREAKING: Chinese surveillance balloon forecasted travel map track⁰📌#UnitedStates | #USAOfficials are currently tracking a Chinese surveillance balloon that is currently flying through the U.S. and moving southeast and is expected to be over somewhere SE Missouri tomorrow pic.twitter.com/aVBtlZnn7f
— R A W S A L E R T S (@rawsalerts) February 3, 2023
Ein Abschuss wird weiterhin nicht in Erwägung gezogen. Die chinesische Regierung bestätigte mittlerweile, dass der Ballon über den USA "aus China stammt". Es handele sich jedoch "um ein ziviles Luftschiff, das für Forschungszwecke, hauptsächlich für meteorologische Zwecke, verwendet wird", so das chinesische Außenministerium in einer Erklärung auf seiner Webseite. Gründe für das Erscheinen am US-Himmel wären "starke Winde und mangelnde Steuerungsfähigkeit".
Ein ranghoher US-Verteidigungsbeamter wird mit den Worten zitiert, "die USA sind der Ansicht, dass der Ballon nur einen begrenzten zusätzlichen Nutzen für die Aufklärungsarbeit habe, der über das hinausgehe, was [China] mit anderen Mitteln erreichen könne". Am Freitagnachmittag erklärte der Pentagon-Sprecher gegenüber Reportern, dass das Pentagon mögliche "Optionen weiter beobachten und prüfen" werde. Ryder wörtlich:
"Der Ballon bewegt sich weiter in Richtung Osten und befindet sich derzeit über dem Zentrum der Vereinigten Staaten. Wir schätzen, dass der Ballon derzeit keine militärische oder physische Bedrohung für Menschen am Boden darstellt."
Ryder erläuterte den Journalisten, dass der Ballon "in einer Höhe von etwa 60.000 Fuß fliegt", also etwa 17 Kilometer über dem Boden. Dies sei "weit oberhalb der Reichweite des zivilen Luftverkehrs", so der Sprecher. Für Ryder sei "Tatsache, dass wir wissen, dass es sich um einen Überwachungsballon handelt", der "die Fähigkeit, manövriert zu werden", habe. Das Pentagon schätzte den Ballon "auf die Größe von mindestens zwei Schulbussen", so ein US-Beamter. Ryder lehnte es weiterhin ab, den genauen Standort des Ballons zu benennen.
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