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Verzweifelter Kampf um das eigene Kind – Assanges Vater über Julian und was ihn hoffen lässt

John Shipton möchte vor allem eines erleben: Dass sein Sohn Julian Assange nach 13 Jahren Isolation und Gefangenschaft endlich freikommt. Im Interview mit Lee Camp beschreibt Shipton, wie schockierend es für ihn war, zu sehen, dass westliche Politiker ganz offen die Ermordung seines Sohnes forderten.

Er ist bereits 75 Jahre alt und dennoch ständig überall auf der Welt unterwegs. Denn John Shipton will vor allem eines noch erleben: Dass sein Sohn Julian Assange nach mittlerweile 13 Jahren Isolation und Gefangenschaft endlich freikommt. Assange sitzt mittlerweile in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis, soll in die USA ausgeliefert werden und lebenslang in Haft bleiben. Sein Vergehen? Er hat unter anderem US-Depeschen veröffentlicht, die zahlreiche Kriegsverbrechen der USA aufdeckten.

Im Interview mit dem ehemaligen RT-Moderator Lee Camp beschreibt Shipton, wie schockierend es für ihn war, zu sehen, dass westliche Politiker ganz offen die Ermordung seines Sohnes forderten, obwohl er nur die Wahrheit aufgedeckt hatte. Ebenso habe es ihn schockiert zu sehen, dass jene großen Medien, die damals diese Dokumente von Assange bekamen und reich damit wurden, sich ebenfalls solchen Kampagnen anschlossen, anstatt für die Pressefreiheit und für Assange einzustehen. Diese "alten Medien" beschrieb er als gleichgeschaltet mit ihren Regierungen.

"Das war ein Schock für mich, zu verstehen und zu begreifen, dass diese Medien sich auf die niederträchtigste, skrupelloseste Lügenkampagne eingelassen haben, um Julian, der sie alle durch seine Absprachen mit ihnen reich gemacht hatte, und diese Dinge gleichzeitig in der ganzen Welt veröffentlichen konnten. Es war ein Schock."

Woher er diese Kraft zum Weiterkämpfen nehme, wollte Camp von ihm wissen. Shipton machte in dem Zusammenhang auf eine junge Frau aus der Ostukraine aufmerksam, die 2014 zusammen mit ihrem zehn Monate alten Baby durch militärische Angriffe Kiews getötet wurde. Die sogenannte Madonna von Gorlowka hielt selbst im Tode ihr Kind in den Armen. Shipton erklärte diesbezüglich:

"Der Wille, der in der Seele steckt und die Mütter dazu bringt, für ihre Kinder zu kämpfen, bis hin zu ihrem Tod. [...] Das ist die Antwort. Wir lieben einfach unsere Kinder. Das gibt einem diese Stärke."

Assanges Vater glaubt übrigens nicht, dass die Anwälte seinen Sohn retten können. Jedoch macht ihm eine andere Entwicklung Hoffnung: der Protest der Zivilgesellschaft. Mit Ausnahme von Schweden gebe es in jedem europäischen Parlament eine Gruppe, die sich für Assange einsetze. Außerdem unterstütze jedes größere Staatsoberhaupt in Südamerika Assange:

"Bolivien, Kolumbien, Argentinien, Chile, und Brasilien seit dem 31. Lula. Er ist ein großer Unterstützer."

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